Royal Republic - „Club Majesty“

Royal Republic - "Club Majesty“

ROYAL REPUBLIC glauben nicht an sogenannte ‘guilty pleasures’ - lediglich an pures Vergnügen - völlig frei von Kompromissen. Seit ihrem Aufeinandertreffen in der Malmö Academy of Music 2007 sind sie zu Schwedens gefragtestem Rock’N’Roll Export geworden. Riffige Gitarren gemixt mit fetten Tunes und turbo geladenen Beats mit ihrer ganz eigenen, vielseitigen und einzigartigen Lebensfreude. Plus schicker und pfiffiger Anzüge von denen ihre Zeitgenossen wünschten sie würden ihnen genau so gut stehen wie ihnen. Das ist Rock’N’Roll der Dich auf die Tanzfläche schmeißt und tanzen lässt als hättest Du gerade erst in der Lotterie gewonnen. 

Und doch taucht die Frage nach den ‘guilty pleasures’ immer wieder auf. Du kannst nicht in einer harten Rockband spielen und 70s Disco, Jazz und Pop oder METALLICA und CANNIBAL CORSE im Tourbus hören und schon garnicht die SPICE GIRLS oder die BACKSTREET BOYS... oder doch? 

Mit dem Schnurrbärtigen, sechs Fuß großen Geck Adam Grahn an der Spitze und vollendet mit seinen Komplizen Hannes Irengård an der Gitarre, Jonas Almén am Bass und Per Andréasson am Schlagzeugt ist ROYAL REPUBLIC die Band für deine Party! Die Chemie war außergewöhnlich, seit dem ersten Moment den sie zu viert auf der Bühne verbrachten. Und seit ihrem kolossalen Debut »We Are The Royal«, das Schweden mit der mega-hit Single ‘Tommy-Gun’ komplett den Kopf verdreht hatte, war es klar, dass etwas zwischen ihnen stimmen muss. 

Die tobende Tour für das 2016 ungemein berühmte Album »Weekend Man« war der triumphierende Beweis dafür. Jede Nacht lockten die Songs die Fans auf die Tanzfläche. Von den beißenden Hooks, dem Urgeschrei und den vierteiligen Harmonien bis hin zu ihrer schnittigen Bühnenbekleidung und eindrucksvollen Bühnenperformance besteht eine nahtlose Bindung von Feuer, Talent und Spaß. Der rohe Geist des Punks mit dem Hüftschwung von James Brown und dem arrogranten Großgetue von James Bond. Kein Wunder fällt es ihnen schwer sich selbst zu bezeichnen. 

Unzählige andere haben es natürlich versucht. Garage Rock, Pop Rock, Kung-Fu Rock und sogar Chuck Norris Rock sind alles Tags die sich aus ihrem schlagkräftigen, antreibenden Markenzeichen von Rock’N’Roll entwickelt haben. Mit dem kommenden vierten Album »Club Majesty« wurde ‘Disco Rock’ hinzugefügt. “I love the word ‘disco’” sagt Grahn. “But some people will say ‘but you’re a rock band!’ We’re a band. I never knew what to call us.” 

In Ehrfurcht vor EARTH, WIND & FIRE und Michael Bolton, über LED ZEPPELIN und den BEATLES, ist das für einige Leute keine Überraschung mehr. Für lange Zeit jedoch hatten sie damit zu kämpfen. 

“We’re, like, nerds,” gesteht Grahn fröhlich ein. “And we always tried to hide it a little bit. It was always a case of ‘this isn’t rock and roll’, and we were like ‘yeah, but we can sing four-part harmonies, and we can do all these things that your average guitar rock band may not be able to pull off. So what are we so afraid of? Let’s buy those fucking golden sequin jackets and get bouncy!’” 

Wo »Weekend Man« ihre Identität definierte, da greift »Club Majesty« eben jenen Sound auf und treibt ihn auf die Spitze. Über das letzte Jahr hinweg, im Hauptquartier der Band in Malmö geschrieben und aufgenommen, ist es mit ‘heimlichem Vergnügen’ beladen – in absolut unschuldiger Manier. Es ist ein Album für die Tanzfläche und den Mosh-Pit, in dem rockige Gitarren auf Schlagzeug und ansteckende Choruse treffen, flatternde Rythmen und Saxophon (letzteres wurde eingespielt, da hatte Grahn erst einen Monat Erfahrung am Instrument). 

Der erste Track auf dem Album und erste Single ‘Fireman & Dance’ gibt den Ton an. “When I See You Dance With Another was a catalyst for Weekend Man, and Fireman & Dancer was the same for me this time,” erklärt Grahn. “When I had the riff I instantly felt that onstage connection. And then we come in with a big ‘yeeaaahhh!’ and we think ‘oh yeah absolutely, let’s do that, that is tacky, let’s do it!’” 

Ein anderer Song der ebenfalls sofort funktionierte war ‘Under Cover’, der eigentlich garnicht für ROYAL REPUBLIC bestimmt war … “We got a request from an unnamed big-time condom manufacturer to write a jingle for their new product,” grinst Grahn, “and so that’s where the ‘we’re going all in, it’s a win-win/I’m going undercover with you’ came from. Just the word ‘Undercover’ says at least two things. Very smart, peel back the layers, it’s very deep [laughs].” 

Von hier an wurde es immer besser. Du willst ansteckende Hooks und stolzierende Gitarren? Die wirst du in ‘Boomerang’ finden, gefolgt von der unwiderstehlich kühlen, sinnlichen Kraft von ‘Like A Lover’ und den vergnügten, tanzbaren Diamanten wie ‘Cant’t Fight The Disco’ und ‘Anna-Leigh’. Als hätte man das Beste der späten 70er mit ganz neuem Schwung und absolut ohne Zurückhaltung neu verpackt. 

Und das ganz einfach: Während sie nicht aktiv versuchen mehr ‘Rock’ zu sein als der Rock selbst ist, rocken ROYAL REPUBLIC sehr viel härter als vieler ihrer Kollegen. Das hat etwas mit ihrem Gefühl der Freiheit und der Überzeugung, die Genre Grenzen übersteigt zu tun. Vielleicht ist das der Grund warum sie ‘Can’t Fight The Disco’ singen. Wer auch immer Du bist, es ist nahezu unmöglich der Anziehung ihrer Musik zu widerstehen, weder als vollkommener Gefolgsmann der Disco ode als fester Anhänger von IRON MAIDEN. 

Seltsamerweise war es ein Auftritt auf dem Sweden Rock Festival der bizarren Band names ELECTRICAL BANANA, als Grahn alles klar wurde.“They’re these Swedish comedians who’ve been around since the 80s, they dress like fruit and they play the slickest songs,” he explains, “lyrics like ‘I wanna be a mushroom’, kids’ stuff, but it’s really well played and arranged. I saw them play the main stage, right between Hammerfall and Napalm Death, and it was packed. It was insane. And it was a beautiful thing; all these super ‘metal’ people coming together with their spikes and tattoos, because it resonated with their childhood memories, or they’re just drunk and happy.” 

Wenn Du ROYAL REPUBLIC feierst, dann wirst Du »Club Majesty« lieben. Und für uneingeweihte Rock Fans, Pop Liebhaber und Metal-Heads oder anderweitige – ihr kommt gerade recht. Seid alle willkommen und retet ein Stückchen näher…

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