Grippeschutzimpfung: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Grippeimpfung - lohnt es sich noch?


Die Grippeschutzimpfung braucht etwa zwei Wochen, bis sie richtig schützt. Deshalb ist der Zeitraum Mitte Oktober bis Mitte Dezember optimal für die Impfung. Der Höhepunkt der Grippewelle ist meist im Januar und Februar des Folgejahres erreicht - spätestens dann sollte man den vollen Schutz aufgebaut haben. Aber auch im Januar kann eine Impfung noch sinnvoll sein, schließlich kann niemand vorhersagen, wie lange die Grippewelle sein wird. In diesem Jahr kam es im März zu einer zweiten Grippewelle.

Wie gefährlich ist eigentlich die Grippe?


Viele nehmen die Grippe auf die leichte Schulter, denn "Husten, Schnupfen, Heiserkeit" hat man schließlich schon Dutzende Male im Leben überstanden. Mit einer so beschriebenen Erkältung, oder einem grippalen Infekt hat die echte Grippe, die Influenza A, B oder C nichts zu tun. Die echte Grippe kann ganz schön im Körper wüten und dabei schwere Symptome auslösen. Laut Robert Koch-Institut führt die Grippe dazu, dass jährlich zwischen einer und sieben Millionen Menschen in Deutschland zusätzlich einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. In der Saison 2018/2019 wurden schätzungsweise rund 40.000 Menschen aufgrund von Grippe oder deren Folgen ins Krankenhaus eingewiesen. In der letzten außergewöhnlich schweren Grippesaison 2017/18 zählte das RKI 25.100 Tote.


Anders als ein grippaler Infekt, der oft langsam mit leichtem Halskratzen und laufender Nase beginne, startet eine Grippe-Erkrankung typischerweise sehr abrupt, mit Fieber und Gliederschmerzen, einem plötzlich einsetzenden, starken Krankheitsgefühl.

Wie gut bin ich nach einer Impfung geschützt? 


Zu beachten ist: Die Influenza-Impfung schützt nicht vor grippalen Infekten durch andere Viren.

Keine Impfung bietet einen hundertprozentigen Schutz. Deshalb kann es auch nach einer Grippeschutzimpfung laut RKI zu einer Influenza-Erkrankung kommen. Bei jungen Erwachsenen wurde zuletzt eine Schutzwirkung von bis zu 80 Prozent beobachtet, bei Älteren zwischen 40 und 60 Prozent. Für Menschen ab 60 Jahren gibt es daher einen Hochdosis-Impfstoff, der das Immunsystem besonders stark stimulieren soll. Für diese Altersgruppe zeigt er eine verbesserte Wirksamkeit.

Eine etwaige Erkrankung verläuft bei Geimpften nachweislich milder und mit weniger Komplikationen.

Für wen wird die Impfung empfohlen?


Gefährlich kann die Grippe vor allem alten oder immunsupprimierten Menschen und chronisch Kranken werden. Die Ständige Impfkommission empfiehlt sie daher allen über 60 Jahren, Vorerkrankten sowie medizinischem und pflegerischem Personal, aber auch Schwangeren (im zweiten Schwangerschaftsdrittel) und allen, die mit besonders gefährdeten Personen zusammenleben.  Kinder benötigten die Grippe-Impfung eigentlich nur bei einer Vorerkrankung der Lunge.

Vertragen sich Grippe- und Corona-Impfung?


Impfungen gegen Grippe und Covid19 können gleichzeitig verabreicht werden.

Wann darf man sich nicht impfen lassen? 


Wer sich die Impfung beim Arzt holt, sollte zu dem Zeitpunkt gesund sein. Das Robert Koch-Institut empfiehlt: "Wer an einer akuten Krankheit mit Fieber (38,5 °C oder höher) leidet, soll erst nach Genesung geimpft werden. Eine Erkältung oder gering erhöhte Temperatur (unter 38,5 °C) sind jedoch kein Grund zur Verschiebung."

Wo kann ich mich impfen lassen?


Am einfachsten lässt man sich gegen die Grippe beim Hausarzt impfen. Hausärzte haben nicht nur den Impfstoff in der Saison meist vorrätig, sondern sind bestenfalls bereits mit den Unverträglichkeiten und Allergien ihrer Patienten vertraut. Grundsätzlich impfen aber auch andere Fachärzte und auch manchmal bietet auch der Arbeitgeber Impfungen über den Betriebsarzt an. Bundesweit beteiligen sich neuerdings zudem 1500 Apotheken an der Impfaktion - seit 2022 wurden 93.000 Grippeimpfungen in öffentlichen Apotheken durchgeführt. Beispielsweise über das Verbraucherportal www.apoguide.de findet sich die nächstgelegene.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Die Impfung ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts gut verträglich. Es kann zu vorübergehenden lokalen Reaktionen kommen, etwa zu Schmerzen an der Einstichstelle. Auch Schüttelfrost, leichtes Fieber und Abgeschlagenheit sind vereinzelt möglich, diese Reaktionen träten meist wenige Stunden nach der Impfung auf und hielten maximal zwei, vielleicht drei Tage an. Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten.

Was kostet die Impfung?


Die gesetzlichen (und die meisten privaten) Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für alle Versicherten, für die die Grippeimpfung empfohlen wird. Für Selbstzahler entstehen Kosten von etwa 25 Euro.

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