Fahrplanwechsel im Nah- und Fernverkehr: Das ändert sich für Thüringen

Mit dem Fahrplanwechsel baut die Deutsche Bahn ihre Verbindungen im Fernverkehr aus. Nach eigenen Angaben würden damit so viele neue Verbindungen geschaffen wie seit 20 Jahren nicht mehr. Es gebe mehr und schnellere Verbindungen zwischen den Metropolen sowie deutlich mehr Sitzplätze. Auch die Regionen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen würden profitieren. Der neue Fahrplan gilt ab Sonntag.

Planung beginnt ein Jahr vorher


"Der Fahrplanwechsel beginnt im Prinzip schon ein Jahr vorher", erklärt Thomas Grieming, Eisenbahnbetriebsleiter Erfurter Bahn. "Im Dezember des Vorjahres steht ungefähr fest, wie die Fernverkehrszüge in Deutschland und Europa unterwegs sein werden. daraufhin wird versucht das Nahverkehrsangebot entsprechend anzupassen. Die ersten Fahrplanentwürfe werden im Februar und März im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung online gestellt und im April findet dann konkret die Fahrplanbestellung beim Infrastrukturunternehmen der DB Netz statt."

Nach Einführung des Deutschlandtickets sei auch in Thüringen eine erhöhte Auslastung zu verzeichnen gewesen, gerade auf den Strecken Leipzig-Gera-Hof und Erfurt-Saalfeld. Dort werde versucht punktuell Züge zu verstärken, so Grieming. Man sei aber natürlich an Fahrzeugkapazitäten gebunden, deswegen werde es unweigerlich weiter dazu kommen, dass Züge auch stärker besetzt sein werden. 


Der Fahrgastverband Pro Bahn bewertet die Änderungen dahingehend als positiv, dass es nahezu keine Kürzungen gebe. "Wir wären allerdings froh, wenn die Leistungen, die jetzt schon im Fahrplan stehen, erst einmal erbracht würden", sagte der stellvertretende Vorsitzende von Pro Bahn Mitteldeutschland, Markus Haubold. Es gebe regelmäßig große Ausfälle unter anderem durch Personalprobleme. Hinzu kämen viele Baustellen mit Vollsperrungen.

Berlin-München über Halle und Erfurt


Für Halle und Erfurt entstehen künftig täglich bis zu elf neue Fahrten in Richtung Berlin beziehungsweise nach Nürnberg/München. Damit würden nahezu stündlich Fahrten in die beiden Richtungen angeboten, mit einer Fahrzeit von Halle nach München in 2:45 Stunden.

Erfurt erhält außerdem eine zweite ICE-Verbindung ohne Umsteigen nach Wien – von der Landeshauptstadt aus ist man dann in weniger als sechs Stunden in Österreichs Metropole. 

Nonstop von Erfurt an die Ostsee


Einmal fix Meeresluft schnuppern wird ab dem Frühjahr an Erfurt noch einfacher.  Ab März 2024 geht es mit dem ICE von Erfurt nach Berlin und weiter umsteigefrei am Wochenende nach Binz auf die Insel Rügen. Der Gegenzug fährt neu am Samstag und Sonntag von Binz nach Erfurt. Auch von Eisenach aus geht es dann zügig und teils umsteigefrei auf die beliebte Ostseeinsel. 

Leipzig via Jena nach Nürnberg und Karlsruhe


Auf der Strecke von Leipzig über Nürnberg nach Baden-Württemberg fahren nach Bahnangaben demnächst mehr Intercity-Züge. Von derzeit einer Fahrt täglich werde das Angebot auf fünf Fahrten pro Tag und Fahrtrichtung erhöht. Die Fahrzeit verkürze sich dadurch im Vergleich zum Regionalexpress deutlich.

Franken-Thüringen-Express mit Doppelstockzügen 


Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember kommen auf der Strecke des Franken-Thüringen-Express dazu 18 neue Doppelstockzüge zum Einsatz, wie eine Sprecherin der Bahn am Donnerstag mitteilte. Auf mehreren Streckenabschnitten sollen die Züge künftig häufiger unterwegs sein - so etwa zwischen Nürnberg und Bamberg zwischen 5 und 22 Uhr im 30-Minuten-Takt.

Nachtzüge


Ein neuer Nachtzug fährt künftig dreimal pro Woche von Berlin aus über Halle und Erfurt nach Brüssel und weiter nach Paris. Der Nachtzug von Berlin nach Österreich fährt künftig nicht mehr über Polen, sondern über Dresden, so dass Sachsens Landeshauptstadt an die Verbindung angeschlossen wird.

(red/dpa)

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