Die Gewerkschaft Ver.di hat zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen, um ihren Forderungen in den laufenden Tarifverhandlungen Nachdruck zu verleihen.
Kindergärten in Erfurt betroffen
Am Dienstag bleiben 18 kommunale Kindergärten in Erfurt von dem Streik nicht verschont. 15 von ihnen werden ganz oder teilweise bestreikt. Drei Einrichtungen – das Daberstedter Räuberland, die Kita Pfiffikus und die Kita Löwenzahn – bleiben komplett geschlossen. In sechs weiteren Einrichtungen führt der Streik zu verkürzten Öffnungszeiten. Da keine Notbetreuung eingerichtet wird, müssen Eltern der betroffenen Einrichtungen eigenständig eine alternative Betreuung organisieren. Eine Vorabinformation wurde bereits in der vergangenen Woche an die Eltern herausgegeben.
Busstreiks in mehreren Landkreisen
Auch der Nahverkehr in Thüringen wird durch den Streik stark beeinträchtigt. Am Dienstag und Mittwoch legen die Beschäftigten der KomBus GmbH, der IOV Omnibusverkehr GmbH Ilmenau, der moVeas GmbH und der Omnibus Verkehrs Gesellschaft mbH Sonneberg die Arbeit nieder. Betroffen sind vor allem der Kreis Saalfeld-Rudolstadt, der Saale-Orla-Kreis sowie Teile des Saale-Holzland-Kreises. Auch in Sonneberg und im Ilm-Kreis kommt es zu Einschränkungen.
Zusätzlich findet am Dienstag eine Demonstration in Saalfeld statt, die um 10 Uhr am Landratsamt beginnt. Am 12. Februar treffen sich die Streikenden in Weimar mit Bundestagskandidaten demokratischer Parteien, darunter Bodo Ramelow (Die Linke), Michael Hose (CDU), Madeleine Henfling (Grüne) und Thomas Kemmerich (FDP).
Einschränkungen bei der Abfallentsorgung
Die Auswirkungen des Streiks betreffen auch die Abfallentsorgung in Erfurt. Von Dienstag bis Sonntag kommt es zu massiven Einschränkungen bei der Müllabfuhr und Straßenreinigung. Die SWE Stadtwirtschaft GmbH wird in diesem Zeitraum keine Hausmüll-, Papier-, Bio- und Gelben Tonnen leeren. Die Entsorgung erfolgt erst zum nächsten regulären Termin, wobei ausnahmsweise zusätzliche Abfälle neben den Tonnen mitgenommen werden.
Weitere betroffene Bereiche:
- Die Wertstoffhöfe in Erfurt bleiben an den Streiktagen geschlossen
- Der Containerdienst, die Entleerung öffentlicher Papierkörbe und die Sperrmüllabholung entfallen
- Nachholtermine für Sperrmüll und Containerabholungen sind für die Woche ab dem 17. Februar geplant
Massive Auswirkungen auf den städtischen Dienstbetrieb
Auch die Stadtverwaltung Erfurt wird voraussichtlich von dem Streik betroffen sein. Es wird erwartet, dass zahlreiche Beschäftigte dem Aufruf von Ver.di folgen, was massive Einschränkungen im Dienstbetrieb zur Folge haben könnte. Insbesondere im Bürgeramt und im Bürgerservice des Sozialamtes müssen sich die Bürger auf Verzögerungen einstellen.
Ausblick auf die Tarifverhandlungen
Die Streiks sind Teil der laufenden Tarifverhandlungen, die bislang ergebnislos geblieben sind. Ver.di fordert bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst.
Die nächste Verhandlungsrunde am 27. Februar 2025 in Erfurt könnte entscheidend sein. Bis dahin könnten auf die Thüringerinnen und Thüringer immer wieder Streiks zukommen.