Stadtrundfahrt zu echten Tatorten

Gera ist immer wieder in den letzten Jahrzehnten zum Tatort von schaurigen Gewaltverbrechen geworden. Einige von ihnen werden jetzt Teil von Hans Thiers Krimibustour. Bei den Touren gibt's neben den echten Schauplätzen auch viel Hintergrundwissen zu den Verbrechen.

Bekannter Sachbuchautor

Hans Thiers ist ein bekannter Sachbuchautor aus Gera, in seinen Büchern geht unter anderem um Serienkiller in der DDR. Zudem ist er ausgebildeter Diplom-Kriminalist und war in der Morduntersuchungskommission Gera tätig, hat diese sogar geleitet. Nun führt er Touren in einem Robur-Bus durch, um den Menschen die Tatorte der Verbrechen näher zu bringen, dazu gibt es eine Menge Hintergrundinformationen zu den Tätern, den Verbrechen und den Vorgehensweisen der Polizei. "Bei über 90% aller Verbrechen, die in meinen Büchern thematisiert sind, hatte ich meine Finger mit im Spiel, bei den Aufklärungen", sagt Thiers im LandesWelle Interview. Einige von den Verbrechen seien auch Teil der Tour, welche ab dem 24. September im Gera startet. 

Großes öffentliches Interesse


"Es sind ein paar historische dabei, aber die sind zum Teil von uns bearbeitet worden", sagt Thiers. Der Grund warum er solche Touren anbietet sei, dass er gemerkt hat, dass es ein großes öffentliches Interesse gibt. Grund dafür sei auch, dass einige der in Gera lebenden mit den Verbrechen in Kontakt gekommen sind, da sie zum Beispiel als Zeuge Aussagen mussten. Bei den Touren werden auch die kriminologischen Aspekte erklärt, wie zum Beispiel ein Fall aufgeklärt wurde oder wie die Zusammenarbeit der verschiedenen Bereiche funktionierte. zudem zeige Thiers zum Teil auch Bilder von den Tatorten, daher ist die Krimibustour auch erst ab 16 Jahren freigegeben. 

Ein Fall nagt noch an ihm


"Michaela Wagner, der Fall nagt noch immer an mir", sagt Thiers. Er habe ein Rieseneinsatz eingeleitet, allerdings gab es bisher keine weiteren Hinweise zu dem Fall. Zwar hätte es einen Verdächtigen gegeben, Beweise für die Tat konnte man ihm allerdings nicht unterstellen. Bei dem Fall sei die Beweislage sehr dünn gewesen, somit wurde der Fall später nicht weiter verfolgt. Für ihn selbst seien die Touren eine persönliche Aufarbeitung, zudem sei er auch Stolz auf sich und sein Team, wenn er überlege, wie viele Fälle aufgeklärt werden konnten!

Sollten Sie sich für eine der Touren interessieren, können Sie sich im Café Zierde in der Pfarrstraße in Gera anmelden. Die erste Tour fährt am 24. September.

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