Sicherer Schulweg für ABC-Schützen - So klappt's!

Noch eine Woche sind in Thüringen Ferien, dann beginnt für tausende Schüler wieder der Schulalltag. Unter ihnen sind dann auch 18.727 Erstklässler. Aufregend ist dann nicht nur der Klassenraum, die Mitschüler und all die spannenden Unterrichtsfächer, sondern auch: der Schulweg!
Damit der ohne Probleme überwunden werden kann und die ABC-Schützen auch sicher in der Schule ankommen, können Eltern auch jetzt in den Ferien schon mit ihren Kindern üben. Oliver Reidegeld vom ADAC Hessen-Thüringen hat LandesWelle Thüringen ein paar Tipps dazu gegeben.

Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste!

Oliver Reidegeld: „Dafür muss ich mich erstmal fragen, wo führt der überhaupt lang, der sicherste Schulweg. Wo sind Gefahrenstellen? Was muss ich möglicherweise umgehen? Ganz wichtig: Nicht der kürzeste Schulweg ist der beste, sondern der, wo Kinder möglichst wenige Straßen überqueren müssen. Wenn ich das dann weißt, hilft nur üben: regelmäßig mit dem Kind den Weg zusammen abgeben. Und das auch zu Zeiten, wenn die Kinder auch wirklich zur Schule gehen. Also morgens halb acht/acht Uhr sollte das geschehen.“

Den sichersten Schulweg finden Sie heraus, indem Sie entweder in der Schule nachfragen oder bei der Polizei. In der Regel gibt es in den Kommunen auch Schulwegpläne: auf diesen wird das Umfeld der Schule eingezeichnet und die Wege sind markiert.
Einen Tipp hat Oliver Reidegeld übrigens noch, wenn Sie mit Ihrem Kind den Schulweg abgehen: Lassen Sie sich doch mal von Ihrem Kind zur Schule führen! Dann sehen Sie, ob das Kind bereit ist, oder ob Sie an bestimmten Stellen noch nachbessern müssen.

Helle Kleidung und Reflektoren schützen Ihre Kinder im Straßenverkehr!

Gerade für die dunkle Jahreszeit helfen helle und auch reflektierende Kleidung. Eine gelbe Warnweste oder Kleidungsstücke mit Reflektoren können helfen, dass die Kleinen nicht übersehen werden. Am Ranzen sind meistens schon Reflektoren dran.
Und ein gemeinsamer Schulweg mit Freunden kann auch zur Sicherheit betragen. Oliver Reidegeld: „Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Sie erleben noch was vor der Schule und kommen frisch in der Schule an!“

Versetzen Sie sich in die Perspektive Ihres Kindes!

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Viele Situationen können sie noch nicht so einordnen wie wir Erwachsene. Deshalb kann es Eltern helfen, wenn sie sich mal kurz in die Perspektive der Kinder hineinversetzen, so Reidegeld:
„Machen Sie’s einfach mal so: gehen Sie mal in die Hocke neben einem parkenden Auto. Da stellen Sie fest, Sie sehen ganz, ganz viele Sachen nicht, die mir als Erwachsenem völlig klar sind. Kinder haben in diesem Alter auch eine wesentlich langsamere Reaktionszeit als wir Erwachsenen. Deswegen ist es wichtig, diesen Schulweg regelmäßig zu trainieren, damit die Kinder das auch verinnerlichen.“
Mit dem Rad zur Schule – bitte erst ab der dritten oder vierten Klasse!

Statt zu Fuß mit dem Rad zur Schule – das klingt verlockend! Davon raten die Experten aber in den ersten Grundschuljahren ab! Grund: Die Verkehrssituationen sind für die kleinen Kinder noch zu komplex. Auch wenn die Kinder bereits Fahrrad fahren können.
Warten Sie einfach, bis Ihr Kind in der dritten oder vierten Klasse den sogenannten „Fahrradführerschein“ absolviert hat.

Elterntaxi – ein zweischneidiges Schwert         

Der Schulweg ist zu lang, der Bus kommt ständig zu spät, das Kind ist noch zu klein – es gibt viele Gründe dafür, warum immer mehr Eltern ihre Kinder bis vor die Schule chauffieren. Dass dies aber mehr schadet als nützt, da sind sich die Experten einig. Und das hat verschiedene Gründe.
Oliver Reidegeld: „Kinder sollen ja zu selbstständigen Verkehrsteilnehmern heranwachsen. Das geht nur, wenn sie es auch regelmäßig üben. Das geht nicht, wenn sie passiv hinten im Auto drin sitzen. Deswegen rate ich dazu, dass die Kinder ihren Schulweg zu Fuß zurücklegen. Wenn das nicht immer geht, dann sollten Sie zumindest die Kinder 200-300 Meter von der Schule entfernt auf einem Parkplatz absetzen, damit Sie dieses Erlebnis ‚Schulweg‘ regelmäßig haben.“

Eine zweite Gefahrenquelle liegt im Verkehr an sich: Wenn die Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, entsteht ein Chaos vor der Schule. Oftmals wird sich auch nicht an Verkehrsregeln gehalten, zum Teil sind die Kinder nicht angeschnallt. Durch so ein Verhalten werden die Kinder eher in Gefahr gebracht, als dass sie einen sicheren Schulweg haben.

LandesWelle Thüringen wünscht allen Erstklässlern und allen Schülern in Thüringen eine schöne letzte Ferienwoche und anschließend einen tollen Schulstart!

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