Schulstart in Thüringen: Tipps für den sicheren Schulweg

Für 19.581 Kinder in Thüringen beginnt am Montag der erste Schultag ihres Lebens. Das ist natürlich mit viel Aufregung verbunden, nicht nur für die neuen Schulkinder, sondern auch für ihre Eltern.

Umfrage erfasst Ängste der Eltern 


Am meisten Sorgen machen sich Eltern in Thüringen einer aktuellen Umfrage des ADAC nach über die Gefahren, die von anderen Verkehrsteilnehmern ausgehen (52%). Unachtsamkeit, überhöhte Geschwindigkeit und Rücksichtslosigkeit werden dabei von den meisten Befragten als Gründe für Angst und Sorge angegeben. Bundesweit wird diese Einschätzung von 44 Prozent der Befragten geteilt. 

Fast ein Drittel der befragten Eltern in Thüringen haben zudem Angst, dass ihr Kind von Fremden angesprochen, belästigt oder überfallen wird. Auch die Unachtsamkeit des eigenen Kindes durch die Smartphone-Nutzung auf dem Schulweg wird von 20 Prozent der Befragten als besorgniserregend genannt. 

Die Schüler selbst klagen in Thüringen laut Aussage der Eltern jeweils mehr als im bundesweiten Durchschnitt über Angst vor hohem Verkehrsaufkommen (25% vs. Ø 19%) und von Fremden belästigt zu werden (23% vs. Ø 17%).

Im Zweifel immer den sicheren Schulweg bevorzugen 


Der tägliche Weg zur Schule sollte gerade für die jungen Schülerinnen und Schüler gut vorbereitet sein, sagt Maike Höpp vom ADAC Hessen-Thüringen. "Man sollte den Schulweg mit seinem Kind im Vorhinein ablaufen und dabei schon darauf hinweisen, wo es Ampeln und Zebra-Streifen es beispielsweise auf dem Weg gibt. Wichtig ist auch, dass man sich im Zweifel eher auf den sicheren Weg zur Schule einigt, auch wenn eine andere Strecke eventuell ein paar Minuten schneller wäre."

Auch wenn Kinder mit Schulkameraden zusammen zur Schule laufen, erhöht das laut Höpp die Sicherheit, da hier erfahrungsgemäß die Gefahr geringer ist, dass sie vom Fremden angesprochen werden. 

Weitere Ideen für einen sicheren Schulweg


Die Einrichtung von sogenannten Laufbussen wird von knapp 60 Prozent der Thüringer Eltern laut Umfrage als positiv bewertet. Dabei wird eine Gruppe von Grundschulkindern durch Erwachsene oder Jugendliche zu Fuß zur Schule begleitet. Auch neue Ideen, wie zum Beispiel Notinseln (Geschäfte, die durch Aufkleber signalisieren, dass Kinder dort Hilfe finden, wenn sie sich bedroht fühlen) sehen die Befragten positiv.

Das Problem mit Elterntaxis


Die sogenannten Elterntaxis sind in Thüringen keine Seltenheit. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt werden die Kinder hier deutlich häufiger von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht (25% vs. Ø 17%). „Ein Umstand, der in Thüringen vor allem durch die vielen ländlichen Gebiete bedingt wird. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr oder einen Schulbus ist häufig eher gering oder besteht gar nicht. Damit die Kinder trotzdem zur Schule kommen, nutzen viele Eltern das Auto“, erklärt Wolfgang Herda, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen. Obwohl über die Hälfte der Befragten angaben, dass durch zu viele Autos vor der Schule gefährliche Verkehrssituationen entstehen können, stimmten nur 36 Prozent der Aussage zu, dass die Kinder möglichst nicht mit dem Auto zur Schule gebracht werden sollten.

ADAC unterstützt bei der Einrichtung von Eltern-Haltestellen


„Durch Elterntaxis entstehen vor den Schulen häufig chaotische Situationen. Verkehrsverstöße sind eher die Regel als die Ausnahme. Das Unfallrisiko ist hoch“, so Wolfgang Herda. „Eine sichere Alternative bieten Elternhaltestellen. Hier können die Eltern ihre Kinder mit dem Auto im näheren Umfeld der Schule absetzen und nach dem Unterricht wieder abholen. Von dort legen die Kinder den verbleibenden Schulweg zu Fuß zurück.“ Der ADAC unterstützt auf Anfrage die Schulen bei der Einrichtung von Elternhaltestellen.

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