Backerlebnis seit 1780
Seit acht Generationen besteht der Weimarer Bäckerbetrieb und Felix Heinemann führt die Tradition fort. "Weil's ein schöner Beruf ist und ich natürlich auch im elterlichen Haus damit aufgewachsen bin. Es macht mir Spaß" antwortet der 27-jährige Bäckermeister auf die Frage warum er Bäcker geworden ist. Aber leider sieht das nicht jeder so, denn der Beruf des Bäckers und das Handwerk im Allgemeinen hat an Attraktivität verloren.
Bewerbungen bleiben aus
"Viele Leute wollen sich nicht die Hände schmutzig machen und die Arbeitszeiten schrecken vielleicht auch ab." vermutet Heinemann. Der Personalmangel belastet den Betrieb ungemein und bis jetzt scheint es nicht besser zu werden, denn von neuen Bewerbern fehlt jede Spur. Dabei hat die Bäckerei fast alles unternommen, um auf die freien Stellen aufmerksam zu machen. Vielleicht könnten andere Arbeits- und Öffnungszeiten den Beruf attraktiver machen?
Um 2 Uhr Nachts geht's los
Damit die Kunden ihre Brötchen für den Frühstückstisch oder nach der Nachtschicht bekommen, kommen Öffnungszeiten ab 9 oder 10 Uhr nicht in Frage, dementsprechend geht die Produktion schon um 2 Uhr Nachts los. Nach so einer langen Schicht müsste der Bäcker schon um 13 Uhr zumachen, aber hier sorgt das Brotschließfach für Abhilfe. Zwischen 13 und 19 Uhr sind die frischen Backwaren am Schließfach erhältlich und das schätzen die Kunden sehr: "Lieber ein kleiner Bäcker mit Backschließfach als nur noch Kette".
Moderne Lösung gefunden
Verkaufsautomaten für Lebensmittel erleben gerade ihren Aufschwung und diese automatisierte Abhilfe macht sich auch Felix Heinemann zunutze. Ein Start-Up aus Kiel hat durch ihre Marktboxen den Verkauf am Nachmittag möglich gemacht. Auf dem Display können die Kunden ganz einfach ihre Ware auswählen und dann kontaktlos bezahlen.
Kommt gut an
Heinemann zieht nach zwei Wochen Automaten-Verkauf Bilanz und ist zufrieden. Er hat mit weniger positiver Rückmeldung gerechnet, aber die Kunden sind froh, dass sie durch das Brotschließfach auch Abends ihr frisches Brot vom Bäcker bekommen. Auch die ältere Kundschaft scheint keine Probleme zu haben mit der modernen Anschaffung.
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