Reporter Lukas zu Gast bei der Berufsfeuerwehr Weimar

Die Feuerwache Weimar gleicht von vorn einem Verwaltungsgebäude. Natürlich werden bei der Berufsfeuerwehr auch Verwaltungsaufgaben erledigt. Irgendjemand muss ja die Ausrüstung bezahlen und die Einsätze planen. Doch der erste Eindruck täuscht. Ein Tor geht auf und schon steht man in einer riesigen Fahrzeughalle inklusive Ausrüstung für wirklich ALLE Notlagen, verschiedene Einsatzbildschirme und natürlich auch sehr lauten Martinshörnern in den Fahrzeugen. Doch die bleiben erstmal aus.

Bis zum ersten Einsatz ist alles ruhig

Für Ronald Geßner, Abteilungsleiter des Einsatzdienstes war es schon immer großer Berufswunsch: "Entweder Marine - das wollte aber meine Mama damals nicht. Also bin ich Feuerwehrmann geworden."
Damit ist er einer von insgesamt 80 Kameradinnen und Kameraden, die hauptberuflich in Weimar arbeiten. Dazu kommen rund 250 Ehrenamtliche. Sein Tag beginnt 7.15 Uhr mit einer Schichtübergabe. Anschließend Schichtbesprechung, Kontrolle der Fahrzeuge, Ausbildung zu einem bestimmten Thema, Sport, wirtschaftliche Dienste und natürlich auch Mittagspause. Zwischendurch klingelt das Funkgerät, ein Signal ertönt und es wird zum ersten Einsatz gerufen.

Alles muss schnell gehen

Hauptbrandmeister Manfred Körbs nimmt in der Einsatzzentrale den Alarm entgegen und koordiniert die Kolleginnen und Kollegen. Er legt den Einsatz an, gibt Meldung über das, was gebraucht wird und koordiniert das Ausrücken. "Das alles passiert in zwei Minuten, denn die Feuerwehr muss innerhalb von zehn Minuten vor Ort sein, um helfen zu können", so Körbs. Was besonders auffällt: alle Kameraden gehen mit Ruhe und Besonnenheit vor. Es ist Routine, dass die aktuelle Arbeit unterbrochen wird um Menschen zu helfen.

Körperliche Höchstleistung

Die Einsatzkleidung plus festes Schuhwerk steht immer griffbereit. So eine Einsatzkleidung mit Hose, Jacke, Schuhen und Atemmaske wiegt um die 30 Kilogramm. Dazu kommt das Eigengewicht und dann muss man ja noch die Feuerstange runterrutschen, Auto fahren und sich vor Ort im schlimmsten Fall durch richtig heiße Flammen kämpfen. Allein beim Gedanken daran tropft Lukas der Schweiß vom Kopf. Truppe 1 ist unterwegs zum Einsatz. Auf dem Hof der Feuerwache werden aber gerade auch Polizisten weitergebildet. Auch für Feuerwehrmänner und die Polizei werden hier regelmäßig verschiedene Szenarien erprobt. 
Auf einer 23-Meter-hohen Drehleiter geht es hoch und wieder runter, daneben werden Autos mit einem Spreizer auseinander genommen und an Station 3 wurde es richtig heiß: Es wurde Wasser in brennendes Öl gegossen. Was auf der Feuerwache eine kontrollierte Stichflamme ergeben hat, kann in den eigenen vier Wänden lebensgefährlich sein.

Der Job ist extrem und abwechslungsreich

"Das Besondere an meinem Beruf ist die Abwechslung und das man Menschen helfen kann", sagt Ronald Geßner. Die Ausbildung im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst dauert 18 Monate. Neben einer Menge Theorie ist sie auch sehr praxisnah und vor allem zukunftssicher. Geholfen muss schließlich immer! Doch auch ehrenamtlich kann man tätig werden und die örtliche freiwillige Feuerwehr unterstützen. Das geht übrigens auch mit Höhenangst. Man muss nicht immer sofort auf eine Drehleiter in 23 Metern Höhe.


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