Rechtsrock-Konzert in Magdala

+++ UPDATE: Das Rechtsrock-Konzert kann in Magdala nicht wie geplant stattfinden. Dem Veranstalter wurde durch das Amtsgericht Weimar die Nutzung von Zufahrtswegen auf das Konzertgelände an der Autobahn 4 kurzfristig untersagt. Das twitterte die Polizei am Freitag. Eine entsprechende Verfügung, die von der Stadt beantragt wurde, wurde in Magdala von einem Gerichtsvollzieher überreicht. Der Veranstalter will daraufhin angeblich wieder nach Apolda ausweichen. Dort hatte er bereits vorsorglich eine Veranstaltung angemeldet, die nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Weimar auch dort stattfinden kann. +++

Sicherheitskreise verlauteten, dass mehrere tausend Menschen aus Deutschland und dem europäischen Ausland anreisen werden. Damit könnten die Konzerte ähnlich teilnehmerstark werden wie das Rechtsrock-Konzert von Themar im vergangenen Jahr.

Autofahrer und Anwohner müssen sich auf Einschränkungen einstellen

Die Polizei hat Unterstützungskräfte aus dem gesamten Bundesgebiet angefordert: Mehrere Hundertschaften von Bereitschafts-, Autobahn- und Kriminalpolizei befinden sich im Einsatz, um einen sicheren Verlauf von Konzert und Gegenveranstaltungen zu gewährleisten.

Von Donnerstag an ist mit Einschränkungen zu rechnen, so kommt es etwa zu teilweisen oder vollständigen Straßensperrungen. Voll gesperrt sind dabei die Ortsverbindungsstraßen nach Kleinschwabhausen (L1060) und Mellingen (L2161). Die Einfahrt in die Ortslage Magdala wird nur über die A4 und Göttern möglich sein, Umleitungen werden ausgeschildert.
Zudem finden am Ortseingang Magdala Kontrollen statt.

Generell ist mit zeitlichen Verzögerungen zu rechnen und Anwohner sind dazu angehalten, alternative Routen und Parkplätze zu nutzen sowie ihren Personalausweis mitzuführen. Für die wohl unvermeidbaren Beeinträchtigungen bittet die Polizei um Verständnis und garantiert bei Wegfall der Gründe dafür, die Sperrungen schnellstmöglich aufzuheben. Das Bürgertelefon der Landespolizeidirektion steht Bürgerinnen und Bürgern bei Fragen unter der Nummer 0361 662-1900 offen.

Thüringer Oberverwaltungsgericht lehnt fast alle Auflagen ab

Das Konzert findet wohl nahezu wie geplant statt, da die behördlichen Auflagen durch das Thüringer Oberverwaltungsgericht in Weimar beinahe vollständig abgelehnt worden sind. So wurden etwa weder kontroversen Musikgruppen noch dem Alkoholkonsum Grenzen gesetzt. Einzig die zeitliche Auflage, das Konzert an beiden Tagen jeweils um 22:30 Uhr zu beenden, besteht laut Gerichtserklärung im Sinne der Anwohner weiterhin.

Nach Begründung der Richter erfolgte die Ablehnung der Auflagen zumeist daher, dass eine genaue Gefahrenprüfung nicht mehr durchzuführen sei.

Zahlreiche Gegenveranstaltungen in Magdala und Apolda

Es sind eine Reihe von Gegenveranstaltungen geplant, welche ebenso von der Polizei abgesichert werden.

Nach der Absage am Standort Apolda wurde das "Aktionsbündnis gegen Rechts - Wir für Apolda" kurzerhand in "Wir für Magdala - jetzt erst recht!" umbenannt, welches eine Art mobilen Protest organisiert: Shuttlebusse für Gegendemonstranten verkehren beispielsweise zwischen Magdala und Weimar, Apolda oder Jena.

Am Freitag findet ab 14 Uhr in der Johannesstraße in Magdala ein Bühnenprogramm statt, um 18 Uhr beginnt ein Konzert gegen Rechts. Am Sonnabend verwandelt sich ab etwa 11 Uhr die Breitenstraße in eine "Straße der Demokratie". Auch soll sich ein großer Demonstrationszug insgesamt drei Mal durch den Ort bewegen.

Auf dem Apoldaer Marktplatz wird am Samstag von 12 bis 18 Uhr schließlich ein buntes Herbstspektakel zelebriert, ein Fest für die ganze Familie mit Spaß, Speis und Trank, einem Streetsoccer-Turnier sowie vielfältigen Musik- und Redebeiträgen.

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