Pendeln in Thüringen: Zahlen und Trends

Mobilität im Arbeitsalltag – Zahlen und Fakten aus Gesamtdeutschland

Das Pendeln gehört für viele Arbeitnehmer zum Alltag. Laut Deutschlandatlas pendelten zur letzten Erhebung in 2022 deutschlandweit 60 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Das sind über 20 Millionen Menschen, die laut Beobachtungen des Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Schnitt 17,2 Kilometer zur Arbeit zurücklegen.

Pendlerströme in Thüringen - Zahl der Berufspendler steigt

Das tägliche Pendeln ist in Thüringen längst kein Randthema mehr, sondern ein fester Bestandteil des Berufslebens. Immer mehr Menschen pendeln von und nach Thüringen, wie Pendler-Daten der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen vom Juni 2022 zeigt: Die Zahl der Pendler steigt stetig – und mit ihr die Bedeutung des Pendelns für die Wirtschaft des Freistaats.
Rund 126.100 Thüringer arbeiten zum Zeitpunkt der Studie in einem anderen Bundesland – 1.800 mehr als im Jahr zuvor. Besonders häufig zieht es sie nach Bayern (33.600), Sachsen (22.400) und Hessen (20.900). Damit pendelt etwa jeder siebte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus Thüringen heraus. Gleichzeitig wächst auch die Zahl der Einpendler. Mit 74.400 Menschen, die aus anderen Bundesländern wie Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Bayern zur Arbeit nach Thüringen kommen, ist das Pendeln für beide Seiten von großer Bedeutung.

Erfurt: Pendler-Hotspot Nummer eins

Der Pendleratlas Thüringen zeigt die beeindruckenden Mobilitätsströme in Thüringen: Insgesamt gibt es täglich 925.094 Pendelbewegungen. Davon entfallen 72.789 auf Einpendler, die aus anderen Regionen zur Arbeit nach Thüringen kommen, und 125.881 auf Auspendler, die in andere Bundesländer fahren. Zudem gibt es 726.424 Binnenpendler, die innerhalb des Bundeslandes pendeln. Besonders intensiv ist das Pendleraufkommen in Erfurt. Mit rund 138.523 täglichen Pendelbewegungen ist Erfurt das Zentrum der Mobilität im Freistaat. Dabei kommen mehr als 50.000 Menschen aus anderen Regionen nach Erfurt, während etwa 25.000 in andere Gebiete pendeln. Auch im Binnenverkehr, also dem Pendeln innerhalb der Region, ist Erfurt mit 62.359 Bewegungen Spitzenreiter.

Das Pendlersaldo ist die Differenz zwischen der Zahl der Einpendler und Auspendler und zeigt in Thüringen ganz klar einen Negativtrend: Thüringen verliert mit -53.092 Personen mehr Pendler, als es gewinnt. Eine ganz klare Herausforderung. Fachkräfte, die in anderen Bundesländern arbeiten, können nur unter den richtigen Bedingungen für heimische Unternehmen zurückgewonnen werden. Eine klare Aufgabe ist liegt in der Verbesserung der Infrastruktur und Arbeitsbedingungen, um mehr Menschen dazu motivieren, wieder in ihrer Heimat zu arbeiten. 

Die Zahlen zeigen: Pendeln ist und bleibt ein entscheidender Faktor im Berufsalltag der Thüringer

Pendeln ist eine Brücke zwischen verschiedenen Regionen und sichert den Zugang zu Arbeitskräften und Arbeitsplätzen über die Grenzen des Freistaats hinaus. Bleibt nur die Frage: Wird Pendeln in Zukunft weniger notwendig sein, wenn digitale und flexible Arbeitsmodelle weiter ausgebaut werden? Klar ist, die Bedeutung des Pendelns wird in Thüringen weiterhin wachsen – und mit ihr die Frage, wie der tägliche Weg zur Arbeit erleichtert werden kann.

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