Lehrermangel im Freistaat - über 800 Lehrer fehlen!

Im Freistaat fehlen über 800 Lehrkräfte. Gründe dafür gibt es viele, ältere Lehrkräfte gehen in ihre wohlverdiente Rente und für Seiteneinsteiger ist der Einstieg eine zu große Hürde. Dass soll sich jetzt ändern laut der Landesregierung. Viele Lehrer bleiben skeptisch.

Viele Lehrkräfte gehen in den Ruhestand


"Im Prinzip gehen wir in das neue Schuljahr mit demselben Gefühl wie die letzten Jahren" sagt Frank Fritze, Landesvorsitzender des Thüringer Lehrerverbandes im LandesWelle Interview, denn die Probleme sind in den letzten Jahren noch größer geworden. Viele Lehrkräfte würden jetzt aus dem Job ausscheiden, da sie ihr Pensum an Arbeitsjahren erreicht haben, neue Lehrkräfte hingegen kämen kaum nach. Zudem kommen zahlreiche Lehrkräfte hinzu, die sich in Elternzeit befänden oder Langzeitkrank wären. All dies würde dazu beitragen, dass in vielen Schulen nicht mehr genug Lehrkräfte vorhanden seien, um die Stundenpläne abzudecken.
"Die Unzufriedenheit ist jetzt auch weiter angestiegen", sagt Fritze. Grund hierfür sei, dass die Lehrkräfte mehr abdecken müssten um die Bildung der Kinder zu sichern. Das Problem des Lehrermangels sei aber keinesfalls ein neues Thema, bereits 2012 hätte der Lehrerverband auf die missliche Lage hingewiesen.

Seiteneinsteiger den Einstieg leichter machen


"Das Problem an den Seiteneinsteigern ist, sie sind Spezialisten in ihrem Gebiet, aber sie müssen auch erst eingearbeitet werden", sagt Fritze, dazu würden vor allem die Vermittlung von Unterrichtsstoff bis hin zum ausfüllen eines Klassenbuches zählen. Daher wünsche er sich Unterstützung für die Seiteneinsteiger. Dies würde zwar am Anfang einen Mehraufwand bedeuten allerdings langfristig eine Entlastung, da dadurch weniger Seiteneinsteiger das Handtuch werfen würden. Der Meinung ist auch Max Debuch "Meist werden Seiteneinsteiger ins kalte Wasser geworfen", sagt er. Er wünsche sich auch, dass die Seiteneinsteiger mehr an die Hand genommen werden würden, wie sie didaktisch arbeiten und den Unterrichtsstoff gut vermitteln können. 

Trotzdem: Lehrerberuf ist weiterhin attraktiv


"Der Umgang mit Menschen macht Spaß", sagt Fritze. Der Job sei wichtig für die Entwicklung unseres Landes, denn Bildung sei eines unserer wichtigsten Güter, sagt er. Das sei der Grund warum ihm der Job Spaß mache und er ihn als wichtig ansieht. Max Debuch sieht das ähnlich: "Ich finde es attraktiv meine Zeit neben dem Unterricht selber einteilen zu können". Zudem habe man viele Urlaubstage und ein angenehmes Gehalt. Dies wären Dinge, welche den Lehrerberuf attraktiv machen würden. 

Nun liegt es an der Regierung von Thüringen auch für Seiteneinsteiger den Beruf attraktiv zu gestalten, um die Lehrkräfte im Beruf halten zu können. Eventuell kann dadurch der Unterrichtsausfall verringert werden.

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