Familienunternehmen wird vom Metallbetrieb zur Eismanufaktur

Es gibt Menschen, die sehen eine Chance, wo andere nur noch Krise sehen. Zu diesen Menschen gehören wahrscheinlich die Geschwister Silvia und Mario Thieme aus Eisenberg. Ihr Familienbetrieb, die Mechanische Werkstatt Eisenberg, stand nach Jahrzehnten vor dem Aus.  
"Wir haben fast 30 Jahre im Bereich Metallbe- und -verarbeitung gearbeitet. Wie es leider überall so ist, traf auch uns der Fachkräftemangel, keiner wollte mehr so richtig das Handwerk erlernen und darin arbeiten", blickt Silvia Thieme zurück. "Wir waren gezwungen, uns etwas einfallen zu lassen, wie es mit der Firma weitergehen soll, denn irgendwann waren die Kosten nicht mehr gedeckt."

Idee reifte lange


Über zwei Jahre haben die Thiemes dann ihr "eiskaltes Vorhaben" im Kopf hin und her gewälzt, bis der Plan "Eiswerkstatt statt Eisenwerkstatt" stand. Zuerst wollte Silvia Thieme allerdings mehr über das Handwerk des Eismachens erfahren. 
"Da bin ich an der Eisfachschule in Berlin gelandet und da haben wir gemeinsam ein Seminar belegt." Skeptisch sei sie dabei anfangs schon gewesen, gibt die heutige Eismacherin zu. "Wir haben aber an der Schule so viel erfahren und waren ganz begeistert von den Rezepten, dass wir nach Hausen gefahren sind und haben gesagt, die Sache ist beschlossen."

Erfolgreicher Sommer


Innerhalb von einem dreiviertel Jahr ist dann das heutige Eis-Werk-Eisenberg entstanden. Um die 500.000 Euro haben Thiemes in den Betrieb gesteckt, eine Investition, die sich lohnen sollte. "Es ging langsam los, wurde dann aber von Woche zu Woche mehr und im Sommer dann so viel, dass wir gar nicht über noch andere Richtungen nachdenken konnten, weil wir vollauf damit beschäftigt waren, die Kundenwünsche zu erfüllen", berichtet Thieme stolz. Das Sortiment im Eis-Werl umfasst mittlerweile über 20 selbstgemachte Eissorten und auch Eispralinen und Eistorten werden in Eisenberg auf Wunsch angefertigt.

Hoffnung für die Zukunft


Vier Menschen umfasst das Team der Eismacher, darunter auch ein Angestellter der schon im Metallbetrieb der Familie als Dreher beschäftigt war.  Die momentan schwierige Wirtschaftssituation und die explodierenden Preise beobachten Thiemes, wie alle anderen auch mit Sorgen, dennoch sind sie mit ihrer Entscheidung völlig zufrieden. Das Eiscafé trägt sich finanziell und für die Zukunft sind die Eisenberger Eismacher sehr positiv eingestellt. 

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