Das LandesWelle WeihnachtsWissen

Woher kommt der Adventskranz? Warum wichteln wir? Warum stellen wir einen Weihnachtsbaum auf? Das und mehr klären wir im LandesWelle WeihnachtsWissen!

Warum kommen die Geschenke an Nikolaus in einen SCHUH?!

  • Das LandesWelle WeihnachtsWissen: Was hat der Schuh mit Nikolaus zu tun? 06.12.2023


Großzügig und wohltätig – so beschreibt man Bischof Nikolaus in Erzählungen. Er soll damals den Töchtern eines armen Mannes Goldklumpen durchs Fenster geworfen haben, damit sie verheiratet werden konnten. Es hat sich dann irgendwann so eingebürgert, dass die Menschen – wie Nikolaus – ihren Kindern Geschenke zugeworfen haben.

Das Blöde daran war nur, dass die größeren Kinder einen entscheidenden Vorteil hatten. Sie konnten die Geschenke besser fangen als die kleinen. Die Eltern mussten sich deshalb etwas anderes überlegen. Sie haben sich auf die Suche gemacht. Es musste etwas her, wo man die Geschenke rein machen konnte. Becher und Schüsseln kamen ihnen als erstes in den Sinn. Die wurden aber im Haushalt gebraucht, sodass sie dafür nicht verwendet werden konnten. Schnell hatte man dann die Idee, Socken oder Schuhe mit Geschenken zu befüllen. Wenn die Schuhe besonders gut geputzt waren, gab es auch mehr Geschenke. Sozusagen eine Win-Win-Situation. 


Woher kommt eigentlich die Tradition, auf Weihnachtsmärkte zu gehen?


Die ersten Weihnachtsmärkte gab es in Deutschland schon vor 600 Jahren. So, wie man sie heute kennt, waren die damals aber nicht.


Weihnachtsmärkte waren erst Versorgungsmärkte 

Da gab es keine Riesenräder und auch keinen Christbaumkugelverkauf. Hauptaufgabe der Weihnachtsmärkte früher war die Versorgung. Man ist also dort hingegangen, um Lebensmittel und Werkzeug zu kaufen - ähnlich wie auf einem Wochenmarkt.

Eine Sache hat sich aber früher und heute nicht geändert: Musik gab es schon immer!

Das Weihnachtsfest hat sich mit der Zeit von einem religiösen Fest zu einem Familienfest gewandelt. Das war dann auch der Zeitpunkt, als die Versorgungsmärkten zu Weihnachtsmärkten wurden. Ab da gab es nicht mehr nur Werkzeug und Lebensmittel, sondern auch Spielzeug, einen Tannenbaum und Karussells. Im Vordergrund stand vor allem die Freude und der Spaß, nicht mehr das Auffüllen der Vorräte. 


Warum stellen wir einen Weihnachtsbaum auf?


Ganz eindeutig lässt sich die Frage nicht beantworten. Schon in der Antike haben die Menschen mit einem Tannenbaum die Wintersonnenwende gefeiert. Die immergrünen „Blätter“ waren ein Zeichen für den Sieg über den Tod. Woher die heutige Tradition aber kommt, ist ein bisschen schwieriger.

Streit um die Idee


Mehrere Länder erheben Anspruch auf die "Idee" mit dem Weihnachtsbaum. Sowohl Estland als auch Lettland sagen: „Die Idee vom Weihnachtsbaum hatten WIR!“ Historiker geben aber beiden Ländern unrecht. Trotzdem geht der Streit weiter. In Lettland steht sogar eine Gedenktafel für den ersten Weihnachtsbaum.


Weder Estland, noch Lettland… Sondern ELSASS!


Viel wahrscheinlicher soll sein, dass die Weihnachtsbaum-Tradition im Elsass entstanden ist. Ein Weihnachtsbaum soll damals im Straßburger Dom gestanden haben, der dann so einen Trend ausgelöst hat, dass die Stadt Freiburg sogar verboten hat, Tannenbäume zu fällen. Die Tradition hat sich dann immer mehr in deutschen Familien und später auch auf der ganzen Welt verbreitet.

Die Christbaumkugel kommt aus Thüringen!


Der Brauch, dass wir Christbaumkugeln an den Weihnachtsbaum hängen, kommt aus Thüringen - besser gesagt aus Lauscha. Ein Glasbläser, der dort gelebt habt, konnte sich keinen Weihnachtsbaumschmuck leisten und hat ihn dann kurzerhand selber gemacht.

Woher kommt der Adventskranz?


Der Adventskranz ist im 19. Jahrhundert in Hamburg entstanden. Der Pfarrer Johann Hinrich Wichern hat dort ein Waisenhaus gegründet. Die Kinder haben ihn in der Weihnachtszeit immer wieder gefragt, wann denn endlich Weihnachten ist. Deshalb wollte er ihnen das Warten ein bisschen leichter machen. Sein Adventskranz war also gleichzeitig auch irgendwie der erste Adventskalender.


Sich alte Dinge zunutze machen


Wichern hat sich ein Wagenrad genommen und darauf Kerzen befestigt. So viele, wie es Tage vom ersten Advent bis zu Heiligabend waren. Vier extra große Kerzen haben die Adventssonntage markiert. Ab da durften die Kinder dann jeden Tag eine der Kerzen anzünden. Praktisch war dabei auch, dass sie so ganz einfach Zählen gelernt haben. Die Idee vom Adventskranz hat sich durchgesetzt und auf der ganzen Welt verbreitet. Irgendwann hat man angefangen, den Adventskranz auch zu schmücken. Zum Beispiel mit Tannen, Sternanis und anderer Deko.


Der Adventskranz war nicht immer so klein…

Früher war der Adventskranz ein bis zwei Meter groß, damit da auch Platz für die 20 bis 30 Kerzen war, die man für die einzelnen Tage gebraucht hat. Heute sind davon nur vier übrig geblieben – eine für jeden Adventssonntag.

Warum wichtelt man?


Wichtel – das sind die kleinen Wesen mit der roten Mütze und dem weißen Bart. In nordischen Sagen glaubt man, dass sie gerne in Häusern von Menschen wohnen. Wenn es ihnen dort besonders gut gefällt, hinterlassen sie kleine Geschenke. Deshalb schenkt man ihnen dann wiederum etwas, um sich zu bedanken. Dieses Ereignis setzt sich bis heute fort -  zumindest so ähnlich. In kleinen Gruppen macht man das noch. Auslosen, einen Wichtelpartner zugeteilt bekommen und etwas verschenken. Aber verraten, wer der Wichtelpartner ist, darf man nicht – damit es für alle eine Überraschung bleibt.


Skandinavien ist Ursprungsort 

Die Tradition zu wichteln kommt aus Skandinavien. Das schwedische „julkapp“ heißt auf Deutsch Weihnachtsgeschenk. Das leitet sich wiederum vom Julfest ab. Danach klopft der unbekannte Schenker beim Beschenkten an und legt das Geschenk vor der Tür ab. Dann heißt es schnell sein! Damit man eben auch unerkannt bleibt. Freude verschenken und sich selbst freuen – perfekt, um die Weihnachtszeit ein bisschen zu versüßen.


Wie ist Lebkuchen entstanden?


Sie kennen es doch  bestimmt auch: Sie wollen etwas backen, haben aber nur ein paar Zutaten zu Hause. Die schmeißen Sie einfach alle zusammen und hoffen, dass etwas Gutes draus wird.  

Lebkuchen aus Nürnberg


So hat es auch ein Nürnberger Bäcker angeblich gemacht. Weil er kein Mehl hatte, hat er Nüsse verwendet, Zucker gab es auch nicht, aber Marmelade. Gewürze hatte er sowieso, weil Nürnberg als Handelsstadt viele davon hatte.

Raus kam ein Kuchen. Von dem waren die Leute so begeistert, dass der Bäcker ihn immer wieder machen musste. Wegen dem Namen des Bäckers – nämlich „Leb“ – nennt sich der Kuchen bis heute Lebkuchen.

Die gibt es jetzt nicht mehr in der typischen Kuchenform, sondern in Form von Herzen, Sternen, Brezeln und Lebkuchenmännern. Eine weitere Version der Geschichte ist, dass schon die Ägypter den Lebkuchen erfunden haben, indem sie Kuchen mit Honig bestrichen haben.

Aber sind wir mal ehrlich: Die Geschichte von Bäcker Leb hört sich doch viel schöner an.


Wie ist der Weihnachtsmann entstanden?


Dass Coca Cola den Weihnachtsmann erfunden hat, ist eine weit verbreitete Geschichte, die so aber gar nicht stimmt! Coca Cola war nur stark am Aussehen des Weihnachtsmanns beteiligt und hat ihn für Werbung ausgenutzt.

Eigentlich leitet sich der Weihnachtsmann vom Nikolaus ab.

Der kommt ja bekanntlich am 6. Dezember zu den Kindern und hinterlässt in ihren Schuhen Geschenke.

Nikolaus wird Weihnachtsmann 


Ihn hat man sich dann als Vorbild genommen und der Weihnachtsmann war geboren. Er wird übrigens zum ersten Mal 1835 im Lied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ von Hoffmann von Fallersleben erwähnt. Über die Jahre hat sich das Aussehen vom Weihnachtsmann dann immer mal wieder geändert, aber heute ist klar: Er trägt einen rot-weißen Mantel, eine Weihnachtsmütze, schwarze Stiefel und – ganz wichtig – einen Bart!

Jemand, der auch Geschenke bringt, ist das Christkind. Das wurde von Martin Luther erfunden. Er mochte die Verehrung von Heiligen nicht. Deshalb sollte das Christkind selbst an Heiligabend die Geschenke bringen.

Heute haben sich beide „Geschenkebringer“ durchgesetzt. Im Norden und Osten bringt der Weihnachtsmann die Geschenke, im Süden und Westen das Christkind.

Warum gibt’s an Weihnachten ganz bestimmtes Essen?


Was kommt bei Ihnen an Weihnachten auf den Tisch? In vielen Familien in Deutschland Kartoffelsalat und Würstchen. Dazu gibt es mehrere Erklärungen.

Die eine ist, dass es früher eine „zweite“ Fastenzeit gab. Zwischen dem Martinstag, also dem 11. November, und Weihnachten. Würstchen und Kartoffelsalat haben sich besonders gut als Fastenessen geeignet.

Die zweite Erklärung ist, dass Würstchen und Kartoffelsalat die Armut von Maria und Josef widerspiegeln, weil das eben kein aufwendiges, besonderes Essen ist, das sich nur die reichsten Menschen leisten können.


Was Martin mit der Weihnachtsgans zu tun hat 


Auch die Weihnachtsgans kommt an Weihnachten oft auf den Tisch. Das hat wieder mit dem Martinstag zu tun.

Wobei auch hier nicht ganz klar ist, wie es denn jetzt wirklich war. Einerseits sagt man, dass Martin als letztes vor der Fastenzeit eine Gans gegessen hat und man das deshalb so übernommen hat. Andererseits wird auch erzählt, dass sich Martin in einem Gänsestall versteckt hat, weil die Menschen wollten, dass er der neue Bischof wird – er aber nicht.

Wie es auch gewesen ist, eins ist klar: Das Essen an Weihnachten ist das beste im ganzen Jahr!

Was hats mit den Heiligen Drei Königen auf sich?


Der 6. Januar erinnert jedes Jahr – zumindest in der katholischen Kirche - daran, dass die Heiligen Drei Könige dem Jesuskind Geschenke gebracht haben. Jetzt das große Aber: In der Bibel steht nichts davon, dass es sich bei den drei Männern auch um Könige gehandelt hat.

Ebenfalls steht nicht fest, dass die Männer überhaupt zu dritt waren. Sie hatten zwar drei Geschenke mit – und zwar Gold, Weihrauch und Myrrhe – aber dafür braucht’s ja nicht automatisch auch drei Menschen. Man kann immerhin auch zu viert drei Geschenke verschenken.

Trotzdem gibt es jedes Jahr wieder Kinder – vor allem im katholischen Raum –, die sich am 6. Januar als Sternsinger verkleiden und von Tür zu Tür ziehen. Da sammeln sie dann Geld für den guten Zweck. Dabei schreiben sie die Initialen der Drei Könige – also C, M und B – und die aktuelle Jahreszahl auf die Türen der Leute, die sie besucht haben.

CMB steht aber nicht nur für die Namen Caspar, Melchior und Balthasar, sondern auch für „Christus mansionem benedictat“ – also „Christus segne dieses Haus“.

Woher hat der Weihnachtsstern seinen Namen?


Rote Blätter, die manchmal auch mit goldenem Glitzer besprenkelt sind – so sieht der Weihnachtsstern aus. Die Pflanze kommt aber ursprünglich aus Mexiko. Also gar nicht mal – wie der Name vermuten lässt - aus einem Land, in dem es kalt ist.
Wenn man sie wachsen lässt, wird die sogar zu einem richtigen Busch, der meterhoch werden kann. Im Jahr 1804 wurde der Weihnachtsstern von Alexander von Humboldt nach Europa gebracht.

Deutsche Auswandererfamilie ist Namensgeber 


Schuld am Namen der Pflanze ist aber eine deutsche Auswandererfamilie. Die hat die Pflanze bei sich in Amerika draußen angebaut und verkauft. Das wollten sie auch in der Weihnachtszeit machen. Dazu musste die Pflanze aber einen weihnachtlichen Namen haben. Die Form der Blätter kann man gut als Sternzacken interpretieren dann einfach noch ein bisschen weihnachtlicher Bezug dazu… und fertig war der Name! Den Weihnachtsstern gibt es auch in unterschiedlichen Farben, dafür muss er noch nicht einmal angesprüht werden. Er kann die Farbe selbst wechseln. 
Die einzige Voraussetzung dafür: An mindestens fünf aufeinanderfolgenden Tagen muss zwölf Stunden Dunkelheit herrschen.

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