Besser in den Morgen ohne "Snooze"-Taste?

Wer kennt es nicht? Der Wecker klingelt am Morgen, und anstatt sofort aus dem Bett zu springen, greift man zur Snooze-Taste. Noch ein paar Minuten unter der warmen Decke bleiben, nur ganz kurz. Es ist eine alltägliche Versuchung, der viele Menschen nicht widerstehen können. Doch ist die Snooze-Funktion wirklich der kleine Helfer, den wir brauchen, oder schadet sie uns am Ende mehr, als sie uns nützt?

10 Minuten länger schlafen ist oft hilfreicher


Für viele ist die Snooze-Taste ein rettender Engel. Sie bietet uns die Möglichkeit, den Tag ein wenig langsamer zu beginnen. Nach einer oft viel zu kurzen Nacht kann es sich wunderbar anfühlen, sich noch einmal umzudrehen und den Wecker für ein paar Minuten zu ignorieren. Diese kurze Pause vom unvermeidlichen Aufstehen kann uns das Gefühl geben, dem hektischen Alltag noch ein bisschen länger zu entkommen. Doch nicht für alle Schlaftypen ist das eine gute Lösung, sagt Dr. Erika Künstler vom Schlaflabor in Jena. "Natürlich ist es ganz schön, wenn wir morgens fünf Minuten länger im Bett haben. Aber vor allem, wenn der Schlaf eh ein bisschen zu kurz kommt, ist es tatsächlich besser, wenn man einfach von vornherein zehn Minuten länger schläft."

Snoozen kann sogar noch müder machen 


Wenn wir nämlich immer wieder zwischen den Weckern eindösen, unterbrechen wir unseren natürlichen Schlafzyklus. Anstatt erfrischt aufzuwachen, fühlen wir uns dann oft noch müder und weniger erholt. Die kurzen Phasen zwischen den Wecksignalen sind meist nicht tief genug, um wirkliche Erholung zu bieten, und können unseren Start in den Tag sogar verschlimmern.

Die Expertin rät tatsächlich dazu bestenfalls mit dem ersten aufzustehen. "Es hilft schon, wenn man sich direkt im Bett hinsetzt und das Licht anmacht oder die Vorhänge aufmacht. Das senkt das Melatonin ab, sodass man sich dann auch gleich weniger Müde fühlt. Manche stellen ihren Wecker oder das Handy gleich aus Greifnähe, so muss man wirklich erstmal aufstehen um den Wecker abzustellen", so Dr. Künstler. 

Richtiger Weckton und Schlaf-Apps können helfen 


Das schrille Weckerklingeln aus Großmutters Zeiten darf dabei aber ruhig von einem etwas sanfteren Weckton oder sogar dem Lieblingssong abgelöst werden. Werden wir nämlich allzu harsch aus dem Tiefschlaf gerissen, kann das zur Ausschüttung von Stresshormonen im Körper führen. 

Auch Apps auf dem handy, die den Schlaf überwachen und uns in einer leichten Schlafphase wecken, kann die Expertin mit Einschränkungen empfehlen. Wichtig sei dabei, wie die Apps den Schlaf überwachen, damit sie die Schlafphasen auch genau abschätzen können.

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