Absolut irre! - Diese Disziplinen waren einmal olympisch

Die Olympischen Spiele werden an diesem Freitag mit der Eröffnungsfeier auf der Seine feierlich gestartet. Auch einige Thüringer Medaillen-Hoffnungen gehen in Frankreich mit an den Start - in den üblichen sportlichen Wettbewerben. Schaut man etwas in der Geschichte der Spiele zurück, findet man dort ein paar olympische Disziplinen, die sich so heute keiner mehr vorstellen kann. 

Tabak-Weitspucken  


Bei der dritten Auflage der Olympischen Spiele, 1904 in St. Louis (USA), war diese Disziplin tatsächlich Teil des olympischen Sportprogramms. Welche Athleten aus welchen Ländern besonders weit spucken konnten, ist heute nicht mehr bekannt. Das Tabak-Weitspucken bescherte den Olympischen Spielen einen so schlechten Ruf, dass es bereits zwei Jahre später die sogenannten „Zwischenspiele“ gab. Sie sollten das Image von Olympia wieder aufpolieren. Vermutlich haben neben der imageschädigenden Wirkung aber auch gesundheitliche Aspekte bei der Abschaffung der Sportart eine Rolle gespielt. 
 

Synchronschwimmen solo 


Wer denkt, zum Synchronschwimmen braucht es mindestens zwei, liegt völlig falsch! Von 1984 bis 1992 war Einzel-Synchronschwimmen tatsächlich eine olympische Disziplin. Klingt ein bisschen wie ein Widerspruch in sich, oder? Ungefähr so, als würde man sich allein zur Gruppenarbeit melden. Beim Soloschwimmen galt es mit einem Mix aus Eleganz und Koordination zu beweisen, mit sich selbst synchron zu sein. Für die einen ein Meisterwerk der Selbstliebe, für die anderen eher verwirrte Pantomime unter Wasser. Der Charme dieser Sportart konnte die olympischen Funktionäre daher auch nicht auf Dauer überzeugen. 1992 in Barcelona war endgültig Schluss damit und Synchronschwimmen wurde wieder ein Teamsport. 
 

Taubenschießen 


Im Jahr 1900, als der Olympische Geist offensichtlich noch keine Ahnung hatte, was „politisch korrekt“ bedeutet, wurde das Taubenschießen zum offiziellen Wettbewerb erklärt. Und Tierfreunde müssen jetzt bitte stark sein! Denn statt auf Tonscheiben zielten die Athleten bei den Olympischen Spielen auf lebende Tauben! Ja, Sie haben richtig gehört: Ganze 300 Taubenleben hat das Streben nach Gold am Ende gekostet. Kein Wunder, dass das Event rasch aus dem Programm flog. Eine gute Nachricht, dass diese Sportart am Ende ihre Federn lassen musste. 
 

Sackhüpfen 


Während man sich heutzutage beim Sackhüpfen fragt, wie viele Kindertränen und Schürfwunden für einen Sieg nötig sind, war es 1904 tatsächlich olympisch. 
Die Regeln waren so simpel wie ein Nachmittag auf dem Spielplatz: Sack, Beine rein, und hüpfen bis der Arzt kommt. Offensichtlich war diese Disziplin am Ende für die Zuschauer dann aber doch eher so aufregend wie eine Durchsage im Wartezimmer. Die Sportart verschwand schnell wieder aus dem olympischen Programm. Aber keine Sorge, auf Kindergeburtstagen bleibt der Wettkampf weiterhin unangefochten! 
 
 

Hindernis-Schwimmen 


Stellen Sie sich vor: Sie wollen bei Olympia Gold holen, aber anstatt einfach nur schnell zu schwimmen, müssen Sie einen echten Wasserpark durchqueren! Bei den Olympischen Spielen um 1900 in Paris mussten die Athleten beim 200m  Hindernis-Schwimmen in der Pariser Seine Hürden überwinden, Boote erklimmen oder unter Schiffen durchtauchen. Was ein bisschen klingt, wie Ferien im Spiel-und-Spaßbad, verschwand dann auch schnell wieder im Pool der Sportgeschichte. Glück für Goldmedaillengewinner Frederick Lane aus Australien, der bis heute mit 2:38 Minuten ungeschlagen ist.

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