Von „Cutting Crew“ bis „crehaartiv“: Kreative Geschäftsnamen in Thüringen

Wer heute durch Thüringer Städte schlendert, entdeckt schnell: Namen sind mehr als bloße Schilder an der Tür. In vielen Thüringer Orten und Städten lassen sich zahlreiche Läden finden, deren Inhaber nicht nur handwerklich, sondern auch sprachlich kreativ sind. Vom Friseursalon bis zur Bar – ein guter Name bleibt im Kopf. Und manchmal steckt dahinter eine Geschichte, die noch viel spannender ist als der Name selbst.

„Cutting Crew“ Zella-Mehlis – eine Schere, drei Frauen, ein Bandname

Wer den Friseurladen Cutting Crew in Zella-Mehlis betritt, wird freundlich empfangen – von einem Team, das nicht nur Haare, sondern auch Erinnerungen teilt. Chris, Melanie und Andrea führen den Laden seit 14 Jahren. Ihren Beruf haben sie gemeinsam gelernt – und sich Jahre später zufällig alle drei schwanger wiedergetroffen.

Den Namen entwickelten sie, als sie festgestellt haben: Alle üblichen Friseur-Namen gibt es schon. Also kam Chris auf „Cutting Crew“, angelehnt an die gleichnamige Band. Der Name war frei, die Handwerkskammer gab grünes Licht – und junge wie ältere Kunden lernen ihn inzwischen flüssig auszusprechen.

„Am schönsten ist’s, wenn Kunden mit einem Foto kommen. Wer nur sagt ‚Ich hätt’s gern schön‘, da muss ich schmunzeln und hoffen, dass wir den gleichen Geschmack haben“, erzählt Chris lachend. Die drei Friseurinnen ergänzen sich wunderbar: eine liebt Farben, eine macht Nägel, die andere hat das Händchen für Männerhaarschnitte. Und der aktuelle Frisurentrend? „Viel Struktur, gern mal mit dem Messer geschnitten – und Dauerwelle ist wieder da.“

Haartreff Nr. 7 – Friseur mit Ortsbezug in Dingelstädt

In Dingelstädt ist Haartreff Nr. 7 nicht nur ein Friseursalon, sondern fast schon Institution. Der Name ist so logisch wie charmant: Weil es im Ort schon sechs Friseure gab, wurde Verena Apels Salon kurzerhand Nummer 7. Gemeinsam mit Susanne hat sie den Laden 2003 gegründet – und dabei aus Freundschaft ein Geschäft gemacht.

Die beiden haben sich beim Meisterkurs kennengelernt. Seitdem ist viel passiert: Kinder, Kolleginnen, neue Trends. Heute sind sie zu dritt – und immer noch leidenschaftlich dabei. „Ich mag besonders Strähnen – das ist abwechslungsreich, man sieht sofort, was man geschafft hat“, sagt Verena. Ihre Beobachtung: Jungs kommen mit klaren Vorstellungen und Dauerwunsch, Mädchen wollen vor allem Farbe und lange Haare behalten.

crehaartiv – ein Name, zwei Läden, viel Erfahrung

crehaartiv – so heißen gleich zwei Friseursalons in Erfurt. Winnie Wedemeyer, die Gründerin, hat 1998 angefangen als andere noch zögerten. Ihre Leidenschaft fürs Haareschneiden entdeckte sie schon als Kind – bei der Mutter im Bad. Als die Idee zum eigenen Laden Form annahm, fehlte nur noch eins: der Name.

Eine gemeinsame Brainstormingrunde mit Lehrlingen brachte wilde Vorschläge – am Ende setzte sich ihr Favorit durch. „Ab und zu grinsen Kunden über den Namen, aber meistens ist das kein Thema – im Alltag zählt das Handwerk“, sagt Winnie. Ihr Motto: keine Trendspielereien, lieber Schnitte, die zum Typ passen. Und genau das schätzen ihre Kundinnen und Kunden.

Thüringer Wortwitz auch abseits der Friseurstühle

Die kreative Namenslust macht nicht beim Friseur halt.

In Bad Langensalza verspricht die "Wohlfühlzeit bei Julia" einen Kosmetikbesuch der besonderen Art.
In Beuren (Leinefelde-Worvbis) können Fleischliebhaber in der Metzgerei „Reimann Wurstliebhaber“ einkaufen – ein Name, der klar zeigt, wer hier auf den Geschmack kommt.
In Bad Tabarz servieren "Die Teigmacher" das beste aus Bäckerei- und Kaffeekultur. In Weimar finden die süßen Teilchen und Backwaren durch die "Brotklappe" ihren Weg auf den heimischen Kafee- oder Abendbrotstisch.
In Jena lädt die „UnkaputtBAR" ROCKET zum Kneipenbesuch.
In Rudolstadt ist "Die süße Eisecke" (eine Eisdiele im Eckhaus) der Treffpunkt für Eisgenuss an warmen Tagen.


Kurzum: Thüringen zeigt, bei Handwerk, Dienstleistung und Gastro wird mit Sprache genauso gerne experimentiert wie mit den Haarfarben im Friseursalon.

Was Sie vielleicht noch nicht wussten:

Bei der Wahl eines Geschäftsnamens muss jeder Unternehmer Name und Logo offiziell bei der Handwerkskammer einreichen. Solange keine markenrechtlichen Konflikte bestehen, steht der Kreativität (fast) nichts im Weg.
Und: Ein einprägsamer Name wird natürlich erinnert!. Denn wer einmal bei „Cutting Crew“ oder im „Haartreff Nr. 7“ war, merkt sich das auch – im Gegensatz zu „Friseur Müller“ oder „Haarsalon Schön“.

Kennen Sie auch einen ganz besonderen Laden in Thüringen mit kreativen Namen. Dann sagen Sie's uns doch gern, mit einer Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per WhatsApp unter 0800 4444 110.

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