Thüringer Arztpraxen bereiten sich auf möglichen Ausbruch des Corona-Virus vor

Nicht nur die Kliniken und Krankenhäuser in Thüringen stellen sich auf steigende Zahlen von Corona-Verdachtsfällen ein, auch die niedergelassenen Ärzte rüsten sich. So wäre es beispielsweise möglich, dass ein zusätzlicher Hausbesuchsdienst aufgebaut werden müsste, sollte Zahl der Infizierten deutlich ansteigen, sagte die Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Annette Rommel, der Deutschen Presse-Agentur. 

Informationsmöglichkeiten für Thüringer Hausärzte sind vielfältig

Das Thüringer Gesundheitsministerium übermittelt bei Bedarf auch Schutzkleidung und Atemmasken. Die Praxen können sich regelmäßig über die Homepage und Informationen des Robert-Koch-Instituts informieren. Das bestätigte uns auch Dr. med. Heike Knaut, niedergelassene Allgemeinmedizinerin mit Praxis in Kromsdorf: „Wir bekommen relativ häufig Informationen von unserem Gesundheitsamt. […] Auf der Internetseit des Robert Koch Instituts sind immer die neuesten Informationen aufgeführt. Dort sind vor allem auch die Krisengebiete aufgeführt. Da kann man sich jeden Tag aufs Neue informieren. Und unser Hausärzteverband hat auch immer aktuelle Informationen.“

In der Praxis direkt laufen ähnliche Prophylaxe-Maßnahmen wie auch sonst zur Grippezeit: In jedem Zimmer gibt es Desinfektionsmittel, Türklinken und Wartezimmerstühle werden häufiger und regelmäßig desinfiziert, Händeschütteln ist nicht unhöflich, sondern eine Vorsichtsmaßnahme.

Bei Corona-Verdacht anrufen – nicht vorbeikommen!

Sollte ein konkreter Coronavirus-Verdacht bestehen, bitten die Ärzte und auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn darum, sich nicht mit Symptomen ins Wartezimmer zu setzen, sondern erst einmal zum Telefonhörer zu greifen und anzurufen. Die Ärzte helfen dann telefonisch weiter, so Dr. Knaut. „Wir würden die Patienten ins Krankenhaus schicken, denn wir haben hier in der Praxis gar keinen Schnelltest vorrätig. Wir würden eventuell das Gesundheitsamt vorinformieren und die Patienten ins Krankenhaus schicken. Allerdings ohne, dass sie über die Praxis laufen, weil dann die Ansteckungsgefahr, sollte der Test positiv sein, natürlich sehr groß ist.“

Praxis-Patienten sind im Moment noch entspannt

Dr. Knaut kriegt von einer Verunsicherung oder beginnenden Panik in ihrer Praxis noch nichts mit. Im Moment sind ihre Patienten noch sehr entspannt. Was, laut Dr. Knaut, daran liegen kann, dass um diese Jahreszeit sowieso viele krank sind. Allerdings: Wenn die Viren sich weiter ausbreiten, muss man weitere Maßnahmen ergreifen.
Viele Menschen machen das Corona-Virus höchstwahrscheinlich wie einen normalen grippalen Infekt durch, so Dr. Knaut.
„Sodass ich denke, dass man erstmal nicht zur Hysterie neigen sollte.“ (Dr. med. Heike Knaut)
In Thüringen gibt es bis jetzt keine Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus. Bisher haben sich alle Verdachtsfälle nicht bestätigt.

Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Coronavirus gibt’s hier.

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