Südthüringens Wirtschaft war in der jüngsten Vergangenheit immer auf Wachstumskurs. Dass der Fachkräftemangel den Firmen zu schaffen macht, ist zudem nichts Neues. Und was alle schon lange wissen, ist nun auch klar zu spüren. Das jedenfalls geht aus den ersten Ergebnissen der Konjunkturumfrage der IHK Südthüringen für den Frühsommer 2018 hervor. Arbeitskräfte fehlen. Das Wachstum der Südthüringer Wirtschaft schwächt sich in diesem Jahr ab. Im Klartext: Weniger Unternehmen als in den Vormonaten gehen davon aus, dass sich die jetzt erreichte Schlagzahl weiter steigern lässt. Die Industrie- und Handelskammer Südthüringen korrigiert daher ihre Prognose für das Wachstum des Südthüringer Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr: Bisher ging man von 2,2 Prozent aus, jetzt spricht man von 0,8 Prozent. Dies ist eines der Ergebnisse der Konjunkturumfrage für den Frühsommer 2018, die die IHK Südthüringen unter 1.000 Mitgliedsunternehmen durchgeführt hat.
Der Personalmangel spielt immer mehr eine Rolle. Das zeigt auch eine erste Analyse der aktuell vorliegenden Umfragedaten. „Die Geschäftslage ist seit einem Jahr ganz hervorragend, es gibt keine größeren Nachfragerisiken, im Gegenteil!“, erklärt jedenfalls Dr. Ralf Pieterwas, der Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen. Die meisten Unternehmen könnten sich vor Aufträgen nicht mehr retten - doch das Problem ist: sie können gar nicht mehr alles abarbeiten. Die Grippe- und Erkältungswelle der letzten Monate hat allen zudem gezeigt, dass es wirklich keine Reserven mehr gibt. Und Pieterwas ist überzeugt: „Ohne erhebliche Zuwanderung in den Südthüringer Arbeitsmarkt stehen wir vor einer Stagnation auf hohem Niveau“, sagte er. Detaillierte Ergebnisse der Konjunkturumfrage sollen am Ende des Monats im Haus der Wirtschaft in Suhl veröffentlicht werden.
