Organspende: Tattoo-Aktion soll neuen Zugang zu dem Thema bieten

In Deutschland warten aktuell rund 10.00 Menschen auf eine Organtransplantation. Viele Menschen bekommen dabei das lebensrettende Organ nicht rechtzeitig. Denn auch wenn die große Mehrheit angibt, ihre Organe spenden zu wollen, werden nur 0,001% wirklich Organspender*innen. Nachdem vor drei Jahren der Bundestag die Widerspruchsreglung abgelehnt hat, bleibt es bei der umstrittenen Zustimmungslösung bei dem jeder*e Spender*in zu Lebzeiten explizit der Entnahme von Organen eingewilligt haben muss.

Verein Junge Helden


Der Verein Junge Helden setzt sich seit 20 Jahren dafür ein dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu geben und den Diskurs über Organspende anzuregen. Dabei steht bei ihnen alles unter dem Konzept “entscheidend ist die Entscheidung”. “Wir sagen nicht ihr müsst eure Organe spenden oder spendet eure Organe nicht. Wichtig ist es eine Entscheidung zu treffen.” sagt Marius Schäfer, ehrenamtlicher Unterstützer des Vereins. Ihm wurde selbst mit einer Organspende geholfen, nun möchte er auch andere Ermutigen eine Entscheidung zu treffen und sich für die Menschen auf der Warteliste einsetzten. Der Verein leistet Aufklärungsarbeit in Form von Vorträgen an Schulen, Universitäten und Betrieben. Denn das Thema Organspende ist immer noch umgeben von zahlreichen Vorurteilen und Falschinformation. “Durch die Vorträge werden die Vorurteile aus der Welt geräumt” sagt Marius Schäfer. Unterstützt wird der Verein auch von Prominenten wie dem Schauspieler Jürgen Vogel oder den Moderatoren Joko und Klaas.

“Opt.Ink” – Organspende Tattoo


Im Januar 2023 ist ihre neuste Kampagne gestartet.  Die Tattoo-Kampagne “Opt.Ink” soll einen ganz neuen Zugang zu dem Thema bieten und für mehr Diskurs sorgen. Und das ist gar nicht weit hergeholt, denn jeder vierte ist in Deutschland tätowiert. Interessierte können sich nun in 250 Tattoo-Studios deutschlandweit kostenlos das “Organspende-Tattoo” stechen lassen. Und auch drei Tattoo Studios aus Thüringen sind an der Aktion beteiligt: Das Tattoo Studio Linienliebe aus Erfurt, KaWie sticht in Pößnick und das Lounge of Color in Ohrdruf.

Ein Designer aus Asien hat das Motiv entwickelt: zwei halbrunde Kreise, die zu einem Ganzen werden. Dabei soll das Tattoo vor allem Aufmerksamkeit auf das Thema lenken und Gespräche fördern. Denn die Tätowierung ersetzt einen Organspendeausweis nicht und ist somit auch keine rechtsverbindliche Willenserklärung. Aber die Tätowierung kann die Angehörigen wissen lassen, dass die Entscheidung pro Organspende getroffen wurde. Denn sie sind es am Ende, die die Entscheidung treffen müssen.

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