Zwei Kerle, zwei Mopeds, ein Ziel: Istanbul

Was als Zufall begann, ist mittlerweile eine echte Leidenschaft: Die beiden Freunde Marcus von Roda (41) und Jan Panier (42) machen sich am 7. Juni auf den Weg in ein neues Abenteuer – mit ihren alten Simson-Mopeds rund 10.000 Kilometer bis nach Istanbul und zurück. Eine Reise durch Europa und Asien, auf zwei Rädern mit zwei PS.

Vom Schuppenfund zur Leidenschaft


Vor 20 Jahren haben sich die beiden beim Studium in Ilmenau kennengelernt, inzwischen verbindet sie nicht nur eine tiefe Freundschaft, sondern auch der gemeinsame Job – beide arbeiten als Softwareentwickler in derselben Firma.
Mit motorisierten Zweirädern hatten sie früher nichts am Hut – bis eines Tages beim Lernen in Marcus' Kinderzimmer ein alter Schuppen ausgeräumt wurde.


Darin: das verrostete Moped von Marcus’ Mutter. „Ich hatte einfach Bock, das Ding wieder in Gang zu bringen“, erzählt Marcus. Jan hielt sich anfangs raus, doch als das Ding plötzlich lief, war auch er infiziert. Ein Jahr später fuhr er seine eigene S51 – und die gemeinsamen Touren begannen.

Vom Thüringer Wald bis ans Mittelmeer – und noch weiter


Erst ging’s von Kittelsthal nach Ilmenau, dann immer weiter. Eine ursprünglich geplante Tour nach Augsburg endete kurzerhand in Kroatien. 2015 dann das bisher größte Abenteuer: Mit der Simson nach Marokko – 8.000 Kilometer.
Damals begannen die beiden gerade bei ihrem jetzigen Arbeitgeber. Schon damals war klar: „Das machen wir nochmal!“


Zehn Jahre später ist es so weit. Diesmal geht’s Richtung Osten, bis nach Istanbul – und wenn alles läuft, noch weiter. Geplant sind sechs Wochen, etwa 10.000 Kilometer. Die Mopeds? Immer noch dieselben wie vor zehn Jahren – nur die Verschleißteile wurden ersetzt.

Herausforderung Familie und Job


Anders als damals sind Marcus und Jan heute Familienväter. Auch beruflich hängen mehr Verpflichtungen an ihnen. „Die Organisation war nicht ohne“, erzählen sie. „Aber unsere Familien stehen dahinter – sie wussten, dass wir das nochmal machen wollen.“
Auch ihrem Arbeitgeber sind die beiden sehr dankbar – der hat ihnen grünes Licht für den sechswöchigen Trip gegeben.


Eine Besonderheit dieses Mal: Marcus’ Vater Jürgen fährt als Begleitfahrzeug mit – im Auto. „Er wollte erst selbst mit der Simme mitfahren“, lachen die beiden, „aber nach einem Bier waren wir uns einig: Du fährst mit dem Auto vor.“
Jürgen kümmert sich unterwegs ums Aufbauen der Zelte, sucht Stellplätze und sorgt fürs Abendessen.


Minimalistisch unterwegs – und mit Humor


Was sie mitnehmen? So wenig wie möglich. Zwei Koffer mit Öl, Werkzeug, Reifenschläuchen – und hinten auf dem Moped: Zwei komplette Ersatzmotoren. Klamotten? „Zehn Unterhosen, zwei T-Shirts, zwei Jeans. Eine davon gut – falls wir mal schick essen gehen.“
Als Luxusgut nimmt Marcus Haarspray mit. Jan: „Ich nichts.“


Geschlafen wird im Zelt, geduscht wird da, wo’s geht – im See, auf dem Campingplatz oder notfalls in der Autowaschanlage. Kein Witz: „Das haben wir in Marokko auch schon gemacht – gleich mit Wäsche waschen.“

Startschuss am 7. Juni – nonstop nach Österreich


Am 7. Juni um 7 Uhr geht’s los – wie immer in Kittelsthal. Die erste Etappe hat es in sich: 25 bis 26 Stunden wollen die beiden durchfahren, bis zu einer kleinen Hütte in Österreich, die schon bei früheren Reisen ihr erstes Ziel war – über 700 Kilometer am Stück.
Danach soll es in gemütlicherem Tempo weitergehen: rund 300 Kilometer pro Tag. „Aber das ist nur ein Richtwert – wenn mal was kaputtgeht, sind’s auch mal nur 200. Und wenn’s läuft, schaffen wir 500.“ Die Route? Nur grob im Kopf.
Fixpunkte sind gesetzt, aber der Weg ist flexibel – so wie bei allen Touren davor. Hauptsache: unterwegs sein, Freiheit spüren und das Abenteuer auf zwei Rädern erleben.

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