Grüner Pfeil für Radfahrer: Diese Erfahrungen gibt es damit in Thüringen

Seit April 2020 ist der grüne Pfeil für Radfahrer offiziell als neues Verkehrszeichen eingeführt. Er erlaubt das Rechtsabbiegen bei roter Ampel für Radfahrende nach vorherigem kurzen Anhalten. 
Wenn auch noch nicht flächendeckend eingeführt, taucht das Verkehrszeichen in Zukunft wohl auch in Thüringen immer öfter auf. Nach Erfurt hat nun nämlich auch Jena erste Ampelkreuzungen mit dem Grünpfeil für Fahrräder ausgestattet. Zukünftig können Radler unter anderem an den Ampelkreuzungen Engelplatz, Otto-Schott-Straße/Westbahnhofstraße und Katharinenstraße/Lutherstraße zügiger rechts abbiegen.

Erfurt sammelt seit September Erfahrungen 


In der Landeshauptstadt ist man schon einen Schritt weiter. Seit September letzten Jahres gibt es die Grünen Pfeile an insgesamt 16 Standorten. "Der große Vorteil ist, dass der Radverkehr, wo es die Sicherheit zulässt, nicht unnötig warten muss", erklärt Dirk Büschke, Radverkehrsbeauftragter bei der Stadt Erfurt. "Unfälle in diesem Zusammenhang wurde uns seit der Installation der Schilder noch keine gemeldet. Über beinahe-Unfälle kann man natürlich nur mutmaßen, aber schriftlich ist bisher keine Beschwerde oder ein Vorfall bei der Stadtverwaltung eingegangen."

Nicht überall kann der Grünpfeil zum Einsatz kommen 


Die Stellen, an denen in Erfurt nun ein Grünpfeil prangt, wurden im Vorfeld gründlich geprüft. Insbesondere die Aspekte der Verkehrssicherheit sowie der Ampelsteuerung und des Verkehrsablaufes spielen eine wesentliche Rolle. Darüber hinaus muss beispielsweise darauf geachtet werden, dass der abbiegende Radverkehr ausreichend Sicht auf weitere Radfahrer oder zu Fußgängern hat. Auch müssen baulich angelegte Radwege, die mit einem Grünpfeil versehen werden sollen, deutlich vom Gehweg abgegrenzt sein. Letztendlich waren für jeden vorgeschlagenen Standort mehr als zehn gesetzliche Kriterien zu prüfen, bevor ein Grünpfeilschild für den Radverkehr angeordnet werden durfte.

"Das Feedback ist bisher relativ gering", beschreibt Büschke die Resonanz auf die Einführung. "Einzelne bekannte Radfahrer haben gesagt, dass es eine sehr gute Sache ist. Ich selber bin natürlich auch aktiver Radfahrer, der das Rad täglich benutzt. Als wir die Schilder Mitte September angebracht haben, hat es wirklich sehr stark geregnet - da hat man schon gemerkt, wie gut es ist, als Radfahrer an der Kreuzung nur kurz zu stoppen und nicht lange im Regen stehen zu müssen."

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