Giftnotruf: Vermehrt Anrufe wegen Vitamin D-Überdosis

Gerade in der dunklen Jahreszeit setzen viele Thüringerinnen und Thüringer auf Vitamin D. Doch was tun, wenn man einmal zu viel davon geschluckt hat? Dann hilft der Giftnotruf in Erfurt. Dieser hat dieses Jahr vermehrt mit Anfragen von Vitamin D-Überdosis zu tun.

Einmalige Überdosis meist kein Problem


Die meisten Anfragen dazu betrafen eine einmalige, versehentliche Überdosierung oder die Tatsache, dass Kinder sich selbst bedient hätten, erklärte Dagmar Prasa, Leiterin des Giftinformationszentrums der Deutschen Presse-Agentur.
Eine einmalige Überdosierung sei relativ ungefährlich. Zum Problem werde es erst, wenn diese Überdosierung jeden Tag passieren würde, erklärte eine Apothekerin auf dpa-Anfrage. Eine chronische Überdosierung führe dazu, dass der Kalziumspiegel im Blut ansteige, was zu Herzrhythmusstörungen und Nierenschädigungen führen könnte.

Möglicher Zusammenhang mit Corona


Möglicherweise hängen die vermeintlichen Überdosierungen mit Corona und der Auffassung zusammen, dass Vitamin D besser vor Infektionen schütze, sagte Prasa gegenüber der dpa. Viele Präparate – zum Teil auch Nahrungsergänzungsmittel – seien hoch dosiert. Eine Überdosis würde so leicht passieren, indem man statt eines Tropfens einen Milliliter einnehme, so Prasa.

Anfragen wegen Vitamin D-Überdosierung überraschend in den Top 20


Bereits 162 Fälle wegen Vitamin D-Überdosierung hätte es dieses Jahr gegeben, gab das Giftinformationszentrum auf dpa-Anfrage an. Das sind 31 Fälle mehr als 2021. Auf der Rangliste der bei den Anrufen am meisten betroffenen Arzneimittel springe Vitamin D deshalb von Platz 69 im letzten Jahr auf Platz 17.

Vitamin D wird normalerweise vom Körper selbst hergestellt – mit Unterstützung von Sonnenlicht. Das Hormon trägt zur Knochenstabilität bei, ist wichtig für das Immunsystem und kann vor akuten Atemwegsinfekten schützen.

Die Nummer des Giftinformationszentrum Erfurt lautet 0361 730 730. Es wird von den Bundesländern Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam betrieben.

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