Deutschland wieder schlecht bei der PISA Studie

Schon länger schneidet Deutschland bei der PISA-Studie schlecht ab. Die neuste Erhebung 2022 zeigt, dass sich die Niveaus hierzulande nicht gerade verbessert haben.

Deutschland wieder mit starken Defiziten


Erneut attestiert die PISA-Studie, dass die Kids hierzulande schlechter werden. In Mathematik, Lesekompetenz und auch in den Naturwissenschaften ist das Niveau gesunken. Demnach folgt die PISA 2022 den Abwärtstrend der letzten Jahre. Deutschland ist zwar immer noch im Durchschnitt der OECD-Länder (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sprich die Industrienationen), doch weit weg von der Spitzengruppe.

Diesmal lag der Fokus auf die mathematischen Fähigkeiten. Gegenüber 2018 schnitten deutsche Schüler mit 475 genau 25 Punkte schlechter ab. Gut jeder dritte deutsche Schüler konnte leichte Matheaufgaben nicht lösen. Besonders alarmierend empfinden die Studien-Herausgeber das schlechte abschneiden zugewanderter Jugendlichen. Hier sei ein Integrationsmangel erkennbar.

PISA erklärte, dass es eine Korrelation gab, inwiefern Schüler während der Corona-Pandemie gut oder weniger gut betreut waren und ihrem Abschneiden bei der PISA-Studie 2022. Die Studie sollte eigentlich 2021 stattfinden, wurde wegen der Pandemie aber um ein Jahr verschoben, auf 2022. Am besten schnitten die Länder Japan, Südkorea und Estland ab. Auf den hinteren Rängen sind Mexiko, Costa Rica und Kolumbien.

Gegenüber 2018 hat sich also bei den Spitzen- und Kellerplätzen nicht viel verändert. Deutschland rutscht vom 15. auf den 21. Platz.

Einen großen Unterschied in Deutschland gibt es bei den Schulformen: während Schüler am Gymnasium 546 Punkte schaffen, ist der Mittelwert bei den nicht-gymnasialen Schulformen in Deutschland bei 438 Punkten. 

Thüringer Landeselternvertretung fordert Ruck in der Bildung


"Unsere Kindern können nichts dafür, dass häufig Unterricht ausfällt", heißt es von der Thüringer Landeselternvertretung (LEV) als Reaktion auf die aktuelle PISA-Studie. Sie könnten auch nichts für die Corona-Zeit, für fehlende Lehrkräfte oder deren Überlastung. Daher sei die Politik gefordert, endlich mehr in Bildung zu investieren. Konkret fordert die LEV:

  • Mehr Personal an Schulen
  • Individuelle Hilfe beim Übergang von Kindergarten und Schule
  • Bessere Unterstützung  beim Übergang von der Schule in die Ausbildung
  • Gleiche Bildungschancen für alle
  • Innovative Lernkonzepte und lebensnahe Lehrpläne

"Wir brauchen einen Bildungshaushalt für Thüringen", sagt die LEV. Damit soll mehr in die Bildung finanziert werden.

PISA-Studie misst seit Jahr 2000 Leistung von Schülern weltweit


Die PISA-Studie ist die größte internationale Schulleistungsvergleichsstudie - also praktisch eine Bestandsaufnahme in Sachen Bildung. Es werden die Kompetenzen von 15-jährigen Jugendlichen beim Lesen, in Mathematik und den Naturwissenschaften erfasst. Das Akronym PISA steht dabei für "Programme for International Student Assessment", Programm für internationale Schülerbewertung. Seit dem Jahr 2000 wird diese Bewertung alle drei Jahre durchgeführt.

Die Tests für die PISA-Studie finden inzwischen vor allem am Computer statt. Die Schüler müssen sich durch verschiedene Aufgaben klicken. USB-Sticks werden von Testern an Schulen verteilt, wo die Schüler dann am Computer Aufgaben in den Bereichen Lesen, Mathe und Naturwissenschaften lösen. Der Test dauert ungefähr zwei Stunden und besteht hauptsächlich aus Multiple-Choice-Fragen, bei denen die Schüler aus vorgegebenen Antwortmöglichkeiten wählen müssen. Außerdem beantworteten Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulleitungen und Eltern Fragen zum sozioökonomischen Hintergrund, zu Lernzeiten und Lernumfeld, Computernutzung und Unterrichtsgestaltung sowie zu Einstellungen und Erwartungen der Jugendlichen.

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