Deswegen gibt es in Kieselbach die besten Würste Europas

Das wir Thüringer nicht nur gern gute Wurst essen, sondern sie auch machen können, das ist weithin bekannt. Fleischermeister Alexander Lüdtke aus Kieselbach ist mit seinen Wurstkreationen nun sogar Europameister geworden. 

Beim internationalen Metzgerwettbewerb der „Confrérie des Chevaliers du Goûte-Andouille le Jargeau“ (Bruderschaft der Ritter des Geschmacks aus Jargeau) in den Niederlanden ernteten zehn Produkte aus Lüdtkes Wurstmanufaktur das Prädikat "Gold" und der Fleischermeister damit den Titel des Europameisters. "Es ist das fünfte Jahr, in dem wir teilgenommen haben und dieses Jahr hat es für den großen Sieg gereicht", freut sich Lüdtke.

"Das ist schon ein schönes Gefühl! So einen Titel holt man natürlich nie allein, sondern das haben wir alle zusammen als Team geschafft. Was mir daran auch so wichtig ist, ist den Leuten auch mal zu zeigen, dass auch wir Fleischer, Bäcker und anderen Handwerker aus kleinen Dörfern richtig was können - nicht immer nur die Großindustrie."

Wurst-Klassiker treffen auf fantasievolle Besonderheiten


Die Wurstmanufaktur aus dem Wartburgkreis setzt auf Eigenarbeit in jedem Produktionsschritt. "Wir holen unsere Schweine selber ab, wir schlachten hier selber - das ist halt nun mal auch kostenintensiver als bei der Massenware, aber dafür ist das Endprodukt auch ein ganz anderes, da kommt eben viel gutes Fleisch in die Wurst rein", erklärt Lüdtke. Deswegen seien auch keine Würste und Salate extra für den Wettbewerb in den Niederlanden hergestellt worden - alles, was bei der Meisterschaft Preise abgeräumt hat, liegt in der Fleischerei auch in der Theke.

Das Angebot in der Wurstmanufaktur variiert dabei auch je nach Saison - momentan gebe es zum Beispiel viel mit Spargel und Bärlauch. "Der Fantasie ist da grundsätzlich keine Grenze gesetzt. Es braucht immer ein gutes Grundsortiment und daneben versuchen wir dann immer noch das gewisse I-Tüpfelchen zu setzen."

Auslese und Handwerk machen den Unterschied


Vom Schwein direkt vom Bauern bis zu den immer frisch eingekauften Gewürzen wird in der Wurstmanufaktur alles handverlesen. Auch, dass in einer Fleischerei noch selbst geschlachtet werde, sei heutzutage lange nicht mehr Gang und Gebe, erklärt der Fleischer. Viele Betriebe hätten gar nicht mehr das Personal und die Mittel die strengen Auflagen für das Hausschlachten zu erfüllen. Das Lob der Kunden ist für Lüdtke jedoch den Aufwand wert. "Der Kunde entscheidet ja, ob's gut ist oder nicht. Was ich sage, ist am Ende ja eigentlich uninteressant, den unseren Kunden muss es ja schmecken. Da ist natürlich auch jeder Kritikpunkt wichtig, um immer besser zu werden - aber das Lob geht natürlich runter wie Butter", freut sich Lüdtke. 

Teilnahme auch im nächsten Jahr 


Ob die Wurstmanufaktur auch im nächsten Jahr an den Meisterschaften teilnehmen wir? - Na klar, sagt Alexander Lüdtke, aber vorher gebe ja noch die Grillsaison und dann schon wieder die Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft. Zu tun ist also immer in Kieselbach, aber anders möchte es der Fleischer aus Leidenschaft auch gar nicht haben. "Ich kann mir nichts anderes vorstellen zu machen! Es macht mir Spaß und es ist schon ein bisschen meine Berufung." 

(anw)

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