Buttstädter Pferdemarkt endet für einige Besucher mit Lebensmittelvergiftung

Eine im wahrsten Sinne üble Überraschung erlebten einige Besucher des Buttstädter Pferdemarkt am Sonntag. Sie hatten es sich bei der Veranstaltung gut gehen lassen und verzehrten unter anderem dort Nudeln mit Schweinegulasch an einer von einem eines Gastronomen aus Sachsen-Anhalt aufgestellten Gulaschkanone.
 

Gesundheitsamt bestätigt Fälle 


Kurz nach dem Verzehr, sei es bei mindestens zehn Menschen zu akuten Magen- und Darmproblemen mit Durchfall, Erbrechen und Übelkeit gekommen. Bei der Anzahl handelt es sich um die vom Gesundheitsamt bestätigten Fälle von Erkrankungen, die mit dem Verzehr von Lebensmitteln auf dem Pferdemarkt in Verbindung gebracht werden können. In sozialen Netzwerken haben sich jedoch bereits weitaus mehr Personen gemeldet, denen es nach Verzehr des Gulaschs schlecht erging.

Die Dunkelziffer könnte auch deswegen wesentlich höher sein, da die Erkrankungen glücklicherweise in den meisten Fällen glimpflich abliefen - lediglich vier Menschen mussten nach Auskunft des Landratsamtes Sömmerda im Krankenhaus behandelt werden. 

"Unsere Tochter musste den Notarzt rufen"


Silvana Metzeroth war mit ihrer Familie selbst betroffen. Sie schildert gegenüber LandesWelle Thüringen: "Mein Mann und ich waren mit meinen Eltern auf dem Pferdemarkt und haben den Stand gesehen, wo Nudeln und Gulasch, Nudeln mit Wurstgulasch und Erbsensuppe angeboten wurden. Wir haben uns dann für die Nudeln mit Gulasch entschieden und uns kurze Zeit später mit dem Auto auf den Heimweg nach Weimar gemacht. Hier fing es bei mir schon an, dass mir schlecht geworden ist und ich mich übergeben musste - bei meinem Mann das gleiche."

So richtige auf die Beine gekommen sind Silvana und ihr Mann dann nicht mehr. Das führte soweit, dass ihre 14-Jährige Tochter den Notarzt rief. Der stellte die Diagnose Lebensmittelvergiftung. 

Die Nachwirkungen der Lebensmittelvergiftung spüren beide noch heute - auch ans Arbeiten gehen, war für die Metzeroths über Tage nicht zu denken.

Auch für Jenny Brauer aus Erfurt endete der Pferdemarktbesuch mit Übelkeit. "Ich war zum Glück die Einzige aus meiner Gruppe, die dort am Samstag gegessen hat. Zwei, drei Stunden danach ging es dann auch direkt los. Mir war direkt sehr schlecht, mit Übergeben, Magenkrämpfen und Schweißausbrühen", berichtet sie. Glücklicherweise hatte es Jenny nicht ganz so schlimm getroffen, wie mach andere, so dass es ihr schon am nächsten Tag besser ging. 

Bürgermeister reagiert betroffen 


Auf LandesWelle-Nachfrage äußerte sich Buttstädts Bürgermeister Hendrik Blose sehr betroffen: "Das ist ein Vorfall, der mir unendlich leid tut, den ich auch nicht akzeptieren und gutheißen kann. Gerade wenn es um Lebensmittel und Gesundheit geht, pflegen wir einen hohen Standard, deswegen ist mir wichtig, dass wir die Untersuchungsergebnisse, wenn sie vorliegen, genau auswerten. Momentan werden dazu noch Untersuchungen und Befragungen durchgeführt. Und dazu muss man noch sagen, es ist jetzt keine Schuld des Veranstalters."

 Wenn dem Händler ein Vergehen nachgewiesen werden sollte, werde der natürlich nicht wieder auf dem Pferdemarkt stehen, versichert der Bürgermeister. 

Betreiber der Gulasch-Kanone wird nun überprüft


Der Betreiber der Gulasch-Kanone äußerte sich gegenüber der Bild-Zeitung zu den Anschuldigungen und wies diese vehement von sich. Er haben selbst mit einer Kollegin das Essen gegessen und habe keinerlei Symptome einer Lebensmittelvergiftung, zitiert ihn das Blatt.

Er wird sich einer umfänglichen Prüfung unterziehen müssen. Vom Landratsamt Sömmerda heißt es dazu: Die für den vorläufig unter Verdacht stehenden Lebensmittelunternehmer zuständige Veterinärbehörde aus einem anderen Bundesland wurde umgehend informiert und über bekannte Details in Kenntnis gesetzt. Das zuständige Veterinäramt hat daraufhin in eigener Zuständigkeit weitere Probenahmen und Maßnahmen veranlasst. Die Ergebnisse über veranlasste Probenahmen und Ermittlungen stehen derzeit noch aus.

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