Brustkrebs-Vorsorge: Heute schon abgetastet?

Der Oktober ist der weltweite "breast cancer awareness month" (zu Deutsch: der Brustkrebs-Bewusstseins-Monat). So soll speziell auf das Thema Brustkrebs und die Vorsorge aufmerksam gemacht werden.

Brustkrebs: eine der häufigsten Krebsarten


Weltweit ist Brustkrebs eine der häufigsten Krebsarten. Hier in Deutschland erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Jährlich sterben rund 20.000 Menschen an Brustkrebs in Deutschland. Aktuell sind ca. eine halbe Millionen Menschen erkrankt. Die meisten davon sind Frauen. Allerdings kann Brustkrebs auch bei Männern diagnostiziert werden: rund 600 Männer kriegen jährlich die Diagnose Brustkrebs. Brustkrebs ist an sich jedoch gut behandelbar. Entscheidend ist hierbei eine frühzeitige Erkennung.

Brustkrebs erkennen: So geht's


Wer zur Brustkrebsvorsorge geht, profitiert eindeutig. Für jüngere Frauen besteht die Möglichkeit beim Frauenarzt eine Tastuntersuchung oder einen Ultraschall durchzuführen. Frauen über 50 erhalten alle zwei Jahre eine Einladung zum Mammographie-Screening und können sich so über ihren Gesundheitsstatus informieren. Mit regelmäßigen Selbstuntersuchungen können Frauen sich selbstständig um die Früherkennung kümmern. Dr. Uwe Rhein, Facharzt für Frauenheilkunde am Brustzentrum Suhl, empfiehlt Frauen, die einen regelmäßigen Zyklus haben, sich kurz nach der Periode abzutasten und nach Knoten im Gewebe Ausschau zu halten. Eine Anleitung dazu gibt zum Beispiel die Deutsche Krebsgesellschaft: Klick!

Heilungschancen bei Früherkennung


Dank der vielen Vorsorge-Möglichkeiten kann Brustkrebs rechtzeitig erkannt und behandelt werden. "Das ist eine gute Sache. Da gibt es Studien, dass die Brustkrebssterblichkeit durch die Teilnahme am Screening um ca. 20% reduziert werden kann." erklärt Facharzt Rhein. Das ist auch das Gefährliche am Brustkrebs bei Männern. Die Meisten halten es für unwahrscheinlich, fast unmöglich, als Mann Brustkrebs zu bekommen, weshalb die Krankheit erst viel zu spät bemerkt wird. Deshalb gilt auch auch hier: Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Eine Betroffene berichtet: Doreen Pelz kämpfte mit Brustkrebs


Doreen Pelz hatte Glück: sie ging erstmal wegen was ganz anderem zum Arzt: "Ich hatte Schmerzen im Unterbauch und bin deswegen zum Hausarzt. Der hat mich ins Krankenhaus geschickt." Dort wurde sie dann von Kopf bis Fuß untersucht. Dann wurde sie auch nach einem Knotenbefund in der Brust zur Mammografie geschickt: "Das war der Horror. Ich wusste, etwas ist nicht gut. Alle drei Schwestern sagten: Es wird alles wieder gut. Da wusste ich: es muss also etwas wieder gut werden."



Warten war das Schlimmste


Die Ungewissheit nagte an Doreen Pelz. Zwei Tage musste sie warten, bis sie wusste was Sache ist. Dann nochmal auf den MRT Bericht. "Das Gute war: ich habe im Wartezimmer stricken gelernt", scherzt sie heute. Sie hat aber ihr Schicksal komplett in die Hände der Ärzte geben können: "Ich google eigentlich immer ganz schnell, aber das habe ich in der Situation aufgehört. Ich dachte: die Ärzte wissen es am besten." Tatsächlich stand dann die Diagnose: Brustkrebs.

Behandlung hat Auswirkungen auf den Alltag - bis heute


Die Behandlung ging zum Glück dann schnell los, berichtet die damals 37-jährige: "Die haben mein Alter gesehen und gesagt, ja jetzt müssen wir was tun. Drei Wochen später wurde ich operiert." Danach folgte auch eine Chemotherapie. Heute ist sie 40 und spürt die Folgen der Erkrankung tagtäglich: "Meine Hormone wurden ausgeschaltet mit Medikamenten. Ich bin künstlich in den Wechseljahren. Da geht vielen körperlich nicht mehr so. Mein Körper fühlt sich an wie 60", sagt sie. Nach Hause in den vierten Stock laufen bereite ihr zum Beispiel viele Probleme.

"Krebs hat mein Leben gerettet"


Trotz der Einschränkungen ist Doreen Pelz froh, einen Warnschuss bekommen zu haben: "Ich habe mir so viel immer aufgehalst. Mache immer 1000 Dinge. Und dieser Schuss vor dem Bug, den habe ich mal gebraucht, um mir selbst eine Pause zu gönnen. Und bisschen Reflexion zu bekommen und einen bisschen besseren Umgang mit meinem Körper", schaut sie auf die Zeit zurück.

"Ich habe jetzt hier alles auf Bonus gekriegt. Eigentlich hätte es vorbei sein müssen. Das ist jetzt aber nicht so. Jeder einzelne Tag, den es mir gut geht, was auch so ist, ist für mich ein Geschenk. Und den sollte ich nutzen und nicht mit irgendeinem Quatsch verplempern." 

Ein Vorsatz, den wir uns alle zu Herzen nehmen können. Wir wünschen Doreen Pelz alles Gute!

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